Durch die Lippenvergrößerung werden schmale Lippen aufgepolstert, um einen sinnlich-üppigen Mund zu formen. Diesen Wunsch haben besonders Frauen, gelten üppige Lippen bei Frauen als Zeichen der Sinnlichkeit. Menschen mit schmalen Lippen wirken häufig streng und verkniffen.
Mit zunehmendem Alter nimmt das Unterhautfettgewebe ab. Das Lippenrot wird schmaler und unschöne Fältchen entstehen. Eine Lippenaugmentation, wie eine Lippenvergrößerung bei Ärzten genannt wird, kann diese Zeichen des Alterns bekämpfen. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, um die Lippen des Patienten zu vergrößern. Implantate mit Eigenfett oder körpereigenem Muskelgewebe sind neben Fillern aus künstlichen Materialien zwei der Möglichkeiten. Auch das Eigengewebe der Lippen kann genutzt werden, um diese neu zu formen.
Wer mit der Form oder der Größe seiner Lippen unzufrieden ist, wird von einer Lippenvergrößerung profitieren. Der Betroffene entscheidet, ob er eine dauerhafte oder zeitlich begrenzte Vergrößerung seiner Lippen wünscht.
Während eine OP sich dauerhaft auf das Lippenvolumen auswirkt, lässt die Wirkung von Injektionen mit Fett, Kollagen oder Hyaluronsäure im Laufe der Zeit nach - meist nach sechs bis zwölf Monaten. Wird hingegen das Zungenbändchen bei der Lippenkorrektur durchschnitten, handelt es sich um einen dauerhaften Eingriff. Lippenvergrößerungen erfreuen sich bei Frauen aus ästhetischen Gründen einer großen Beliebtheit.
Es gibt aber auch Männer, die sich diesem Eingriff unterziehen. Mitunter sprechen Asymmetrien der Lippen, die von einer Krankheit verursacht wurden, für eine Vergrößerung der Lippen. Ob eine Lippenkorrektur ratsam ist, entscheidet der behandelnde Arzt. Flache Lippen oder Lippen mit einer wenig attraktiven Form lassen sich mit einer Lippenvergrößerung sehr gut korrigieren.
Nachdem der Arzt sich die Wünsche des Betroffenen angehört hat, schlägt er ihm die Methoden vor, die für ihn am besten geeignet sind, um die angestrebte Korrektur zu erreichen. Dabei gilt es, das natürliche Verhältnis zwischen der Ober- und Unterlippe zu wahren und die Lippen nicht zu stark zu vergrößern. Sonst wirkt das Ergebnis unnatürlich und wenig attraktiv, wie es bei einigen Prominenten zu sehen ist.
Es stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl, um die gewünschte Lippenvergrößerung zu erzielen. Diese Verfahren lassen sich grundsätzlich wie folgt unterteilen:
Bei den Füllmaterialien unterscheidet man zwischen
Diese Auflistung zeigt, dass keine OP notwendig ist, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen. Sofern nicht-resorbierbare Füllmaterialien eingesetzt werden, baut der Körper diese nicht ab. Das Ergebnis ist von Dauer und das auch ohne eine OP. Allerdings gibt es bei der Verwendung nicht-resorbierbarer Substanzen besondere Risiken, die zu beachten sind.
Hinsichtlich der resorbierbaren Füllmaterialien ist nicht nur zwischen natürlichen und synthetischen Stoffen zu unterscheiden. Vielmehr gibt es natürliche Stoffe, die körpereigen oder körperfremd sind.
Die Nutzung von Eigenfett zur Lippenvergrößerung ist ein Beispiel für ein natürliches, körpereigenes Füllmaterial. Kollagen, welches von Rindern gewonnen wird, ist zwar auch ein natürlicher, aber eben ein körperfremder Stoff. Bei körperfremden Stoffen, zu denen auch alle synthetischen Stoffe zählen, ist es daher besonders wichtig zu prüfen, ob der Patient diese verträgt. Sonst sind unschöne Abstoßungsreaktionen nicht ausgeschlossen.
Ein Lippenlifting bietet sich nicht nur für Personen, deren Lippen extrem schmal sind, an. Auch bei einem altersbedingten Absacken der Mundwinkel nach unten ist diese Methode empfehlenswert. Eine Möglichkeit ist das sogenannte subnasale Lifting oder Bullhorn-Lift. Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem der Arzt ein Stück Haut direkt unter der Nase entfernt. Dieses Hautstück hat eine gebogene Form. Dann wird die Haut zusammengezogen, um somit ein Lifting der Lippen zu erreichen. Beim Gull-Wing-Lifting kommt es hingegen zu einer Anhebung der Amorbogenhügel.
Durch die Entfernung von Gewebe und Haut am Lippenrand tritt die untere der beiden Lippen daraufhin stärker hervor. Beide Varianten stellen einen chirurgischen Eingriff mit einem dauerhaften Effekt dar. Nur wenn der Abstand zwischen der Oberlippe und der Nase 1,8 Zentimeter oder mehr beträgt, ist ein Lifting der oberen Lippe sinnvoll. Binnen der ersten zehn Tage nach dem Eingriff klingen die Schwellungen der Lippe ab. Es ist mit kleinen Narben zu rechnen, die erst im Laufe der Zeit verblassen.
Wer sich eine dauerhafte Lippenvergrößerung wünscht, greift auf das sogenannte Lippenimplantat zurück. Hierbei handelt es sich um ein Implantat aus Silikon, das später auf Wunsch wieder entfernt werden kann. Verschiedene Implantatgrößen stehen zur Auswahl, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Beim Küssen ist das Implantat nicht spürbar. Allerdings sind zwei Schnitte erforderlich, um das Implantat in der Lippe zu platzieren. Daher treten Narben bei diesem Eingriff auf. Darüber hinaus stehen Implantate in Form von Silikon-Fäden zur Auswahl. Um die Fäden in Position zu bringen, ist ein kleiner Schnitt an beiden Mundwinkeln erforderlich.
Wer sich mehr Volumen wünscht und seine flachen Lippen aufpolstern lassen will, kann sich für einen Lippenaufbau mit Fettinjektion entscheiden. Bei einer Fettinjektion kommt körpereigenes Fett zum Einsatz, welches in die Lippen gespritzt wird und sie von innen aufpolstert. Da es sich um einen körpereigenen Filler handelt, ist dieser gut verträglich. Zuvor wird eine kleine Menge an Fett am Bauch, Po, am Oberschenkel oder in einer anderen Körperzone abgesaugt. Dieses Fett wird dann aufbereitet und in die Lippen injiziert. Die Fettabsaugung geht mit kleinen Einstichen, blauen Flecken und Blutergüssen einher.
Vor allem, wenn eine Fettabsaugung geplant ist, ist diese Methode als sinnvolle Alternative zu betrachten. Dadurch, dass sie mit einer Fettabsaugung und der Aufbereitung des Eingenfetts verbunden ist, ist sie verhältnismäßig teuer.
Beim Lipofilling kommt Kollagen zum Einsatz, um die Lippen aufzufüllen und ihnen zu mehr Volumen zu verhelfen, was sich optisch bemerkbar macht. Die Kollagenlösung, die dem Betroffenen in die Lippen gespritzt wird, enthält das Betäubungsmittel Lidocain. Eine zusätzliche Narkose ist somit nicht notwendig. Der Eingriff dauert zwischen 15 und maximal 60 Minuten. Ein Lippenaufbau mit Kollagen wird heute im Vergleich zur Fettinjektion eher selten durchgeführt, da die Fettinjektion von längerer Haltbarkeit ist.
Am häufigsten wird eine Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure angeboten. Bei der Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure können nicht nur die Lippen vergrößert werden. Die Behandlung des gesamten Mundbereiches ist ebenso möglich.
Hyaluronsäure wird auf Wunsch im Bereich der Lippenkonturen eingesetzt, was es mit dem behandelnden Arzt abzusprechen gilt. Bei der Injektion wird ein Hyaluronsäure-Gel verwendet. Hierbei handelt es sich um einen Gewebefiller, der im Laufe der Zeit vom Körper abgebaut wird. Daher ist das Ergebnis nicht von Dauer. Stumpfe Nadeln stellen sicher, dass es sich um einen besonders schonenden Eingriff handelt.
Das Ergebnis hält zwischen sechs und zwölf Monaten an. Die Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure kann auf Wunsch regelmäßig wiederholt werden. Die Nutzung von Hyaluronsäure als Filler führt zu einem natürlichen Ergebnis, welches sich nicht künstlich anfühlt. Hyaluronsäure ist sehr gut verträglich. Unverträglichkeitsreaktionen treten sehr selten auf.
Bei der Lippenvergrößerung mit Metacrill® kommen Polymetymetacryl-Kügelchen zum Einsatz. Im Grunde genommen ist es nichts anderes als Silikon. Durch die Einspritzung kommt es zu einer sichtbaren Lippenvergrößerung. Eine stumpfe Kanüle wird genutzt, um die Substanz in die Lippen zu injizieren. Das Ergebnis ist bei diesem Eingriff von Dauer und baut sich im Laufe der Zeit nicht ab. Allerdings macht sich die Vergrößerung der Lippen erst schrittweise bemerkbar, da es eine Weile dauert, bis der Körper neues Gewebe gebildet hat.
Die Verwendung von Metacrill® ist aufgrund der schlechten Verträglichkeit umstritten. Die Größe der Partikel ist unterschiedlich, dadurch können sich später Granulome bilden. Die Lippenvergrößerung mit Metacrill® wird nicht in Deutschland unseres Wissens nicht mehr angeboten.
Neben Silikon kann auch Kunststoff zum Einsatz kommen, um die Lippen von innen aufzupolstern. Silikonöl wird zum Beispiel als ein Filler verwendet, der für vollere Lippen sorgt. Dieses Öl bietet den Vorteil, dass es als sogenannte neutrale Substanz gilt. Allergien oder andere Reaktionen des eigenen Körpers sind somit nicht zu erwarten. Genau wie bei Metacrill auch, regen diese Filler die Bildung neuen Gewebes an, so dass es eine Weile dauert, bis das finale Ergebnis zu sehen ist. Artecoll® sowie Dermalive® (ein Mischprodukt aus resorbierbaren und permanenten Substanzen) sind weitere Stoffe, die in der Vergangenheit zur Lippenvergrößerung genutzt wurden.
Inzwischen lehnen viele Ärzte die Nutzung nicht-resorbierbarer Substanzen jedoch entschieden ab. Das ist darauf zurückzuführen, dass sie vom Körper häufig als Fremdkörper angesehen und daher abgestoßen werden. Sie können nicht einfach entfernt werden und Jahre lang Probleme verursachen. Es bilden sich Fremdkörpergranulome. Leider müssen die betroffenen Stellen dann ausgeschnitten werden, so dass es zu unschönen Narben kommt. Die Patienten fühlen sich entstellt, so dass derartige Eingriffe zur Lippenvergrößerung kaum mehr angebeoten werden.
Eine eingehende Beratung bei einem Arzt des Vertrauens ist der erste Schritt. Dabei untersucht der Arzt den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und klärt ob problematische Allergien vorliegen. Das Absetzen bestimmter Medikamenten, welche die Blutgerinnung hemmen ist einige Wochen vor dem Eingriff erforderlich.
Wer diese Medikamente weiterhin einnimmt, riskiert erhöhte Blutungen bei seiner späteren Lippenkorrektur. Diverse Lippen- sowie Mundhöhleninfektionen machen einen derartigen Eingriff zunächst unmöglich. Erst wenn die Infektion abgeklungen ist, ist an die Lippenvergrößerung zu denken.
Die meisten Eingriffe werden unter lokaler Betäubung durchgeführt. Eine Vollnarkose ist nach Absprache zwar möglich, aber selten sinnvoll. Sofern sich der Patient zusammen mit seinem Arzt für eine Vollnarkose entscheidet, darf er sechs Stunden unmittelbar vor dem Eingriff nichts essen, nichts trinken und nicht rauchen. Außerdem werden die Patienten dann erst am nächsten Tag und nicht noch am gleichen Tag entlassen.
Nach der Behandlung können Schwellungen, eine leichte Rötung und Juckreiz auftreten. Diese Symptome klingen meist innerhalb von einer Woche ab. Auch bei minimal-invasiven Eingriffen können Komplikationen auftreten.
Bei nicht-resorbierbaren Füllsubstanzen besteht die Gefahr der Granulom-Bildung (eine Reaktion, die ausgelöst werden kann, wenn der Körper mit fremden Substanzen in Berührung kommt). Deshalb lehnen viele Ärzte die Verwendung von permanenten Füllsubstanzen ab.
Außer beim Eigenfett kann es grundsätzlich zu allergischen Reaktionen (Abstoßungsreaktionen) kommen.
In den Händen erfahrener Behandler sind die meisten Betroffenen zufrieden mit einer Lippenvergrößerung. Wenn die Lippen zu stark vergrößert werden, dann kann das Ergebnis unnatürlich aussehen.
Sofern Schnitte bei der Lippenvergrößerung erforderlich waren, werden die Fäden binnen sieben bis zehn Tagen gezogen. Da die Lippen im Anschluss an den Eingriff oft stark geschwollen sind, gilt es diese zu kühlen. Vermehrtes Mundwasser ist mehrere Male am Tag zum Ausspülen der Mundhöhle zu nutzen. Auf diese Art und Weise können Infektionen verhindert werden. Vor allem nach dem Essen ist die Mundspülung extrem wichtig. Es ist empfehlenswert, Getränke in den ersten Tagen mit einem Strohhalm zu sich zu nehmen. Breiartige Nahrung bietet sich in den ersten Tagen ebenfalls an. Alle Hinweise des Arztes zu beachten. Druckmassagen der Lippen sind ab dem 14. Tag nach dem Eingriff zu empfehlen. Dabei gilt es die Narben zu massieren. Erst eine Woche nach einer Lippenkorrektur können die meisten Patienten zu ihrer Arbeit zurückkehren.
Die Kosten für eine Lippenvergrößerung hängt von der Methode und dem verwendeten Material ab. Eine Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure kostet 250 bis 350 Euro. Eine Lippenvergrößerung mit Eigenfett gibt es ab 1.200 Euro, weil die Kosten der Fettabsaugung berücksichtigt werden müssen.
aktualisiert am 28.09.2020