Ob Narben oder kleine Fältchen, solche Veränderungen der oberen Hautschichten sind vielen Betroffenen ein Dorn im Auge. Sie wünschen sich einen schönen, ebenmäßigen und jugendlich wirkenden Teint. Die ästhetische Medizin bietet viele Möglichkeiten, um diesen auch ohne Skalpell zu erreichen. Dermabrasion ist eine dieser Methoden.
Bei dieser Methode werden die obersten Hautschichten abgeschliffen. Dabei handelt es sich um einen rein mechanischen Prozess, da ein spezieller Schleifkopf zum Einsatz kommt. Dieser rotiert schnell, um die oberen Gewebeschichten abzutragen und die ungewünschten Unreinheiten zu korrigieren bzw. zu beseitigen. So wird ein schöneres, jugendlicheres, deutlich verfeinertes Hautbild erzielt. Fältchen mit einer eher oberflächlichen Tiefe werden deutlich reduziert. Bei einer Behandlung im Gesicht werden Karborund- oder Diamantfräsen benutzt. Sollen Tattoos entfernt werden, so sind Metall-Fräsen oder Draht- und Nylonbürsten im Einsatz.
Bei zu dünner Haut, wie sie zum Beispiel im Lidbereich auftritt, ist diese Methode allerdings nicht sinnvoll. Daher gilt es mit einem fachkundigen Arzt abzuklären, inwiefern es sich bei Dermabrasion um den geeigneten Behandlungsansatz handelt. Die Behandlung regt eine Neubildung von Kollagen zur Verbesserung des Hautbilds an. Auch die Mikrozirkulation wird angeregt, sodass sich der Teint verbessert. Pflegeprodukte können im Anschluss an die Dermabrasion-Behandlung besser von der Haut aufgenommen werden. Weitere kosmetische Behandlungen folgen daher häufig im Anschluss.
Nicht nur kleine Fältchen, die in den oberen Hautschichten anzutreffen sind, lassen sich bei Dermabrasion behandeln. Auch bei narbiger Akne kommt Dermabrasion zum Einsatz, um eine Verbesserung des Hautbilds zu erzielen. Ob Sonnenflecken am Handrücken oder im Gesicht oder Narben, die auf einen Unfall zurückzuführen sind, die folgende Liste zeigt, wie vielfältig die möglichen Anwendungsgebiete für Dermabrasion sind:
Sehr wulstige Narben oder großflächige Verbrennungen lassen sich per Dermabrasion nicht behandeln. Bei einem unreinen, ölig glänzenden, großporigen Hautbild kann diese Methode gute Erfolge erzielen.
Zunächst gilt es zu klären, ob die nötige Indikation für eine Dermabrasion-Behandlung gegeben ist. Bei entsprechender Indikation nehmen die Patienten 14 Tage vor dem Eingriff keine blutverdünnenden Medikamente ein. Auch Alkohol und Schlafmittel sind in dieser Zeit tabu. Der eigene Nikotinkonsum ist vier Wochen im Voraus auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Wird Dermabrasion im Mundbereich durchgeführt, so ist eine Herpesprophylaxe einige Tage vor dem Eingriff sinnvoll. Die Antibaby-Pille und weitere Hormonpräparate dürfen zwei Wochen vor der Dermabrasion-Behandlung nicht eingenommen werden. Sonst besteht das Risiko, dass sich braune Hautflecken im Anschluss an die Behandlung bilden könnten.
Zur Abschleifung der Haut kommen zum Beispiel eine Diamantfräse oder eine sehr feine Drahtbürste zum Einsatz. Der Arzt passt die Schleiftiefe individuell an, was vor allem von dem Problem, welches zu behandeln ist, abhängt. Eine Kühlung der Haut und Instrumente erfolgt während der gesamten Behandlung. Dabei achtet der Arzt stets darauf, dass die Übergänge zwischen den Hautpartien, die per Dermabrasion gefräst und nicht abgeschliffen wurden, fließend verlaufen. Es arbeiten meist zwei Personen am Patienten, um die Haut beim Abschleifen ausreichend zu spannen.
Der Behandlungsumfang bestimmt über die Art der Anästhesie. Nicht immer ist eine lokale Betäubung ausreichend. Mitunter ist eine Allgemeinnarkose erforderlich. Wundsalbe und ein Wundverband werden im Anschluss an die Behandlung verwendet. Der Eingriff dauert zwischen 45 und rund 60 Minuten. Sofern keine Allgemeinnarkose erforderlich ist, erfolgt die Dermabrasion-Behandlung ambulant.
Es kommen spezielle Salben zum Einsatz, welche die Wundheilung unterstützen und das Narbenrisiko minimieren. Die Haut ist nicht nur empfindlich, sondern auch gerötet und schmerzt eine Weile. Schorf ist auf keinen Fall zu entfernen, da dies zu Narben und einer gestörten Wundheilung führen kann. Binnen circa zehn bis 14 Tagen löst sich der Schorf von selbst. Orale Kontrazeptiva sind in den ersten zwei bis drei Monaten zu meiden. Gleiches gilt für direktes Sonnenlicht. Die Haut ist in dieser Zeit noch sichtbar gerötet. Sport ist erst nach einer Frist von zwei Wochen wieder möglich.
Wenn die tieferen Hautschichten bei einer Dermabrasion-Behandlung abgetragen werden, sind unschöne Narben die Folge. Patienten mit einem dunklen Hauttyp gehen bei einer Dermabrasion-Behandlung das Risiko einer Farbverschiebung ein. Diese tritt vor allem in den Operationsrandgebieten auf. Bei dunklen Hauttypen ist die Dermabrasion-Behandlung im Gesichtsbereich daher nicht zu empfehlen. Auch die folgenden Risiken können auftreten:
Die Behandlungskosten sind vom Aufwand der Dermabrasion-Behandlung möglich. Mit Kosten von mindestens 1000 Euro sollten Interessierte rechnen.
aktualisiert am 20.04.2017