Besenreiser und Couperose sind kleine, direkt unter der Hautoberfläche liegende, sichtbare mit Blut gefüllte Kapillare. Sowohl in der Ausprägung als auch vom Ursprung her sind Besenreiser und Couperose zu unterscheiden. Besenreiser haben meistens klare lineare Verlaufsformen ohne große Verzweigungen. Sie entstehen unterhalb der Körpermitte, verstärkt an den Beinen. Gespeist werden Besenreiser durch venöses Blut. Couperose hat meistens stärkere Verzweigungen bis zu einer netzartigen Struktur. Couperose entsteht meistens oberhalb der Körpermitte (Gesichtsbereiche) und wird meistens durch arterielles Blut versorgt.
Sowohl Besenreiser als auch Couperose stellen weder eine Erkrankung dar, noch verursachen sie Beschwerden. Für viele Frauen und einigen Männern sind sie ein kosmetisches Problem. Wobei Frauen im Allgemeinen psychisch wesentlich stärker unter den Ausprägungen von Besenreisern leiden. Da Besenreiser und Couperose nicht als Krankheiten gelten sind Krankenkassen nicht verpflichtet Behandlungskosten dafür zu übernehmen. Diese Behandlungen sind sogenannte IGeL (individuelle Gesundheitsleistungen) Leistungen, die privat zu bezahlen sind.
Frauen sind im Schnitt ca. 1,3 mal häufiger von Besenreiser und Couperose betroffen als Männer. Mehr als die Hälfte der Frauen haben im Laufe ihres Lebens mit diesen unschönen Erscheinungen zu kämpfen.
Hauptursachen für Besenreiser und Couperose sind genetische Prädispositionen, Übergewicht, Bindegewebsschwäche, Schwangerschaft, Hormone, zunehmendes Alter, physikalische Traumata und Sonnenexposition.
Besenreiser und Couperose sind wohl hauptsächlich in einer Bindgewebsschwäche und in der Perforans von Kapillaren begründet. Durch kleine Bruchstellen tritt Blut aus und vermindert die einwandfreie Blutzirkulation. Dadurch werden diese „Äderchen“ nach außen hin sichtbar.
Besenreiser können auch ein Hinweis auf eine venöse Abflussstörung der tiefen Beinvenen sein. In diesem Fall reicht eine kosmetische Behandlung nicht aus und die venöse Störung muss zuerst behoben werden, damit eine nachfolgende kosmetische Behandlung greifen kann.
Bei Frauen entstehen Besenreiser häufig unter dem Einfluss von weiblichen Geschlechtshormonen. Umstritten dabei ist, ob eine erhöhte Östrogen- und Progesteronrezeptorendichte an den Gefäßwänden eine erhöhte Anfälligkeit bedingen.
Besenreiser können durch eine Sklerosierungtherapie (Verödung z.B. mit Aethoxysklerol) behandelt werden. In diesem Fall wird in die oberflächliche Vene ein Verödungsmittel gespritzt. Das Mittel bewirkt eine Reizung der Venenwand, die zum Verschluss des Gefäßes führt. Die Behandlung kann wiederholt werden.
Eine alternative Behandlungstherapie bietet sich mit einer Laser- oder IPL-Therapie. Diese Methode ist vor allem bei sehr kleinen Besenreisern erfolgsversprechend. Die Wellenlänge des Lichts wird so gewählt, dass hauptsächlich die roten Strukturen der erweiterten Äderchen die Laserenergie aufnehmen. Obere Hautschichten und umgebendes Gewebe werden dabei geschont.
Die Lasertherapie ist bei tieferliegenden, größeren Venen nur bedingt anwendbar.
Bei der sog. Elektrokauterisation werden die Gefäßbäumchen mit Nadeln verkocht. Es sind immer mehrere Stiche zur Entfernung eines Gefäßes notwendig.
Die Radiowellentherapie ist eine weitere Methode, die angewandt werden kann. Durch einen kleinen Nadelstich wird eine Radiowellensonde in die betroffene Vene eingeführt. Die Hochfrequenzenergie wird auf die Venenwand übertragen. Die dadurch erzeugte Hitze führt zur Verklebung des Blutgefäßes.
Letzte Aktualisierung am 12.04.2017.