Neue Erkenntnisse der Stammzellenforschung ermöglichen Brustvergrößerungen ohne OP, Silikon und Narben. Stattdessen kommen Stammzellen zum Einsatz, um die Brüste der Patientinnen langanhaltend zu vergrößern. Stammzellen gelten nicht ohne Grund als die Wunderwaffen des Körpers. Während eine Brustvergrößerung mit Eigenfett möglich ist, sorgen die zellbildenden Stammzellen dafür, dass die Brustvergrößerung langfristig erfolgreich ist.
Bei der Brustvergrößerung mit Stammzellen werden der Patientin nicht nur Stammzellen in ihre Brüste injiziert. Vielmehr kommt Eigenfett zum Einsatz, welches durch ein spezielles Verfahren mit Stammzellen angereichert wird. Der grundlegende Ablauf des Verfahrens ist der gleiche wie bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett. Allerdings wird das Eigenfett in diesem Fall anders aufbereitet, um langanhaltende Ergebnisse zu erzielen.
Die Brustvergrößerung mit Eigenfett ist kein standardisiertes Verfahren. Dadurch kam es in der Vergangenheit zu ganz untershiedlich guten oder schlechte Ergebnissen. Das Verfahren soll durch Eigenfett, das mit Stammzellen angereichter wird, standadisiert werden.
Es können zwei verschiedene Methoden angewendet werden, um das Fett für den Eingriff aufzubereiten. In jedem Fall ist die Brustvergrößerung mit Stammzellen mit einer Fettabsaugung verbunden. Nur so kann das Gemisch, welches später in die Brüste gespritzt wird, aus dem Körper der Patientinnen gewonnen werden.
Zunächst steht eine Fettabsaugung an. Ob diese in örtlicher Betäubung, sprich in einer Art Dämmerzustand, oder in Vollnarkose durchgeführt wird, hängt von der benötigten Fettmenge ab. Wie viel Fett notwendig ist, ist abhängig davon, wie stark die Brüste der Patientin vergrößert werden sollen. Die Absaugung einer größeren Fettmenge als der für die Brustvergrößerung benötigten Menge ist möglich. Das ist dann der Fall, wenn die Patientin ein Facelift mit Stammzellen oder ein Contouring von Bauch oder Oberschenkeln wünscht. Somit lassen sich diese Eingriffe gut miteinander kombinieren. Die Fettabsaugung ist ein wichtiger Teil der Operationsvorbereitung der eigentlichen Brustvergrößerung. Diese kann erst im zweiten Schritt erfolgen, wenn das Fett aufbereitet wurde. Es kommt entweder stammzellenkonzentriertes oder stammzellenangereichertes Eigenfett zum Einsatz.
Beim stammzellenangereicherten Eigenfett wird ein Teil des Fetts im Labor als Stammzellenlieferant genutzt. Aus diesem Fett werden die reinen Stammzellen gewonnen, die dann zu der restlichen Fettmenge hinzugegeben werden. Das angereicherte Eigenfett wird der Patientin anschließend gespritzt. Alternativ wird das Eigenfett konzentriert. Dies geschieht im Labor. Die Anzahl der Stammzellen im Eigenfett wird somit im Vergleich zu reinem Eigenfett mit dem gleichen Volumen erhöht.
In beiden Fällen werden die Stammzellen genutzt, um ein langanhaltendes Ergebnis zu ermöglichen. Die Stammzellen sind dafür verantwortlich, dass sich neue Fettzellen bilden, welche die Brust der Patientin auf Dauer aufpolstern. Bei einer Brustvergrößerung mit reinem Eigenfett, das nicht mit Stammzellen angereichert wurde, ist davon auszugehen, dass sich die eingepflanzten Fettzellen schneller abbauen. Dadurch sind starke Veränderungen der Körbchengröße auf Dauer nicht möglich. Bei der Brustvergrößerung mit Stammzellen wird die Patientin bis zu zwei Körbchengrößen gewinnen, sofern sie dies wünscht.
Nachdem das Stammzellen-Eigenfett-Gemisch im Labor fertig aufbereitet wurde, wird es der Patientin unmittelbar in die Brüste gespritzt. Es kommen feine Kanülen zum Einsatz, so dass kleine Einstichstellen erforderlich sind. Narben sind bei der Injektion des Stammzellen-Eigenfett-Gemischs nahezu ausgeschlossen. Indem unterschiedliche Mengen an Fett in die linke und rechte Brust gespritzt werden, ist es möglich, zwei unterschiedlich große Brüste zu korrigieren und diese hinsichtlich ihrer Größe aneinander anzupassen. Mitunter erfolgt eine lokale Betäubung der Brüste, um den Eingriff so angenehm wie möglich für die Patientinnen zu gestalten.
Die Erfolgsaussichten bei einer Brustvergrößerung mit Stammzellen sind gut. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass keine künstlichen Substanzen zur Vergrößerung der Brüste zum Einsatz kommen. Abstoßungsreaktionen oder Verkapselungen treten nicht auf, da nur körpereigene Substanzen verwendet werden. Dazu kommt, dass keine Narben entstehen und eine Vollnarkose nicht erforderlich ist. Von außen kann niemand erkennen, dass die Brüste vergrößert wurden.
Voraussetzung für diese Methode ist, dass die Patientin genügend Eigenfett hat, um diese Behandlung durchführen zu können. Sehr schlanke Frauen verfügen über keine ausreichenden Fettdepots für dieses Verfahren. Unmittelbar nach dem Eingriff sind die Brüste bis zu 30 Prozent größer als das finale Ergebnis der Behandlung. Die Patientinnen sollten sich darauf einstellen, dass die Brüste anfangs noch geschwollen sind und an Größe verlieren werden. Spätestens vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff verändert sich die Brustgröße nicht mehr.
Die Brustvergrößerung mit Stammzellen geht mit den typischen Risiken einer Fettabsaugung einher. Wenn zu viel Fett abgesaugt wird, sind unschöne Beulen, Dellen und Verformungen möglich. Wundheilungsstörungen können im Anschluss an die Fettabsaugung zu erheblichen Komplikationen führen. Darüber hinaus ist zu Bedenken, dass es sich bei der Brustvergrößerung mit Stammzellen um ein neues Verfahren handelt, welches noch nicht allzu lange in Europa angewendet werden darf. Dementsprechend ist die Anzahl der Ärzte, die diese Methode anwenden, gering. Wenngleich die Gefahr von unerwarteten Langzeitfolgen gering erscheint, da körpereigenes Fett und körpereigene Stammzellen für die Behandlung verwendet werden, sind negative Langzeitfolgen nicht auszuschließen.
Auf blaue Flecken und geschwollene Brüste stellen sich die Patientinnen am besten ein. Unmittelbar nach dem Eingriff werden die Körperregionen, die von der Fettabsaugung betroffen waren, stärker schmerzen als die Brüste der Patientinnen. Die Patientinnen tragen unmittelbar nach dem Eingriff am besten keinen BH. Dieser kommt nach Möglichkeit erst drei Wochen später zum Einsatz, um die neu verpflanzten Zellen nicht einzuklemmen.
Unnötiger Druck auf die Brüste ist zu vermeiden. Wärme ist zu empfehlen, da diese die Durchblutung anregt und dazu beiträgt, dass die Zellen schneller anwachsen. Eine ungesunde Ernährung ist hilfreich, um das Anwachsen der Zellen zu fördern. Sport ist in den ersten Wochen nicht gestattet. Bei einer umfangreicheren Fettabsaugung wird der Arzt die Patientinnen über die weiteren Nachsorgevorkehrungen aufklären.
Die Brustvergrößerung rein mit Eigenfett ist eine weitere Behandlungsalternative. Einer der erklärten Vorteile dieser Methode besteht darin, dass die Aufbereitung des Fetts weniger aufwendig ist. Dies führt zu einer Kostenersparnis, so dass eine Brustvergrößerung mit Eigenfett günstiger ist. Auch dieser Eingriff kann nicht bei allen Frauen durchgeführt werden, sofern nicht genug eigenes Fett vorhanden ist.
In diesem Fall bieten sich klassische Alternativen der Brustvergrößerung an, die mit einem chirurgischen Eingriff einhergehen und nicht minimalinvasiv möglich sind. Bei einer Brustvergrößerung mit Brustimplantaten ist eine Vollnarkose erforderlich, die mit ihren ganz eigenen Risiken einhergeht. Außerdem dauert der Heilungsprozess wesentlich länger. Nervenverletzungen sind nicht ausgeschlossen. Eine Verkapselung oder ein Austausch des Brustimplantats sind ebenfalls möglich. Somit geht die klassische Brustvergrößerung nicht nur mit höheren Risiken, sondern mit höheren Kosten einher.
Die Kosten für die Brustvergrößerung mit Stammzellen sind von einer Reihe von Faktoren abhängig. Ein wichtiges Kriterium ist die Menge an Fett, die entnommen wird. Wird das Fett rein für die Brustvergrößerung gewonnen oder wünscht die Patientin eine umfangreichere Fettabsaugung? Sofern dem so ist, führt der behandelnde Arzt zwei ästhetische Eingriffe auf einmal durch, was die Behandlungskosten erhöht. Es ist mit Kosten von 3500 bis zu 12000 Euro zu rechnen.
Die Kosten hängen von dem Umfang der Behandlung, der Art und der Klinik ab.
aktualisiert am 10.04.2019