Ob sich nach einer Nasenkorrektur Narben bilden, hängt im Wesentlichen davon ab, ob eine Operationsmethode mit offenem oder geschlossenem Zugang gewählt wird. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, ist abhängig vom Umfang der geplanten Operation sowie von den Vorlieben des Chirurgen. Grundsätzlich lassen sich nahezu alle Nasenkorrekturen in beiden Verfahren durchführen.
Von einer Operation mit geschlossenem (endonasalem) Zugang spricht man, wenn an der Nasenschleimhaut innerhalb der Nase ein Schnitt gesetzt wird. Der Vorteil ist, dass keine sichtbaren Narben entstehen.
Zusätzlich zu den Schnitten im Naseninneren wird bei einer Operation mit offenem Zugang außen unter dem Nasensteg ein kleiner Schnitt gesetzt. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass der Chirurg sehr präzise arbeiten kann, weil er das Operationsgebiet komplett einsehen kann. Auch kleinste Fehlbildungen können auf diese Weise erkannt und beseitigt werden. Am Nasensteg wird sich später eine kleine Narbe bilden, die aber nach drei bis vier Wochen kaum noch sichtbar ist.
Soll der Nasenrücken verschmälert werden, dann können seitlich am Nasenrücken kleine Narben entstehen, die mit der Zeit nahezu unsichtbar werden.
Hautschnitte werden nötig, wenn Nasenflügel verkleinert und in der Form soweit verändert werden sollen, dass die Basis der Nasenflügel versetzt werden muss. Die Narben verheilen meist unsichtbar in den Falten der Nasenflügel.
Eine Nasenhöckeroperation ist ein aufwändiger Eingriff. Wenn ein Höcker Stück für Stück abgetragen wird, muss die Nase im Anschluss komplett neu ausgerichtet werden. Durch das Abtragen des Höckers ist die Nase dann in der Proportion zu flach und die Nasenbeine müssen zusammengeschoben werden. Dies ist nur möglich, wenn der Knochen vom Oberkieferknochen und vom Stirnbein abgetrennt wird und die Nase damit beweglich gemacht wird. Meist muss die Nase zudem in ihrer Gesamtlänge gekürzt werden, da sie ohne Höcker länger erscheint. Über den offenen Zugang lässt sich diese OP sicher und präzise durchführen, hinterlässt aber eine kleine Narbe am Nasensteg.
Sichtbare Narben nach Nasenkorrekturen bilden sich, wenn die Haut zu sehr unter Spannung steht. Außerdem gibt es Patienten, die zu einer überschüssigen Narbenbildung (Keloide) neigen. Ist dem Patienten dies bekannt, sollte er den Chirurgen informieren. Er kann dann nach Möglichkeit eine Operationsmethode wählen, die keine äußeren Schnitte erfordert.
Keinerlei Narben entstehen bei der Nasenkorrektur mit Hyaluronsäure. Das Hyalurongel wird mit winzigen Kanülenstichen in die Nase injiziert.
Wenn eine Wunde genäht werden muss, ist eine Narbenbildung nicht ganz vermeidbar. Der Patient kann jedoch dazu beitragen, dass die Wundnaht gut verheilt und nach einiger Zeit kaum mehr sichtbar ist. Die wichtigste Regel lautet: Hände weg von der operierten Nase. Ein Nasengips sorgt in den ersten Tagen dafür, dass die Nase komplett ruhig gestellt ist. Auch nachdem der Gips entfernt wurde, sollte der Patient versuchen, seine Mimik im Zaum zu halten. Je weniger die Wunde unter Spannung steht und Zug auf sie ausgeübt wird, zum Beispiel durch Lachen oder ausdauernde Gespräche, desto besser kann sie heilen. Damit es nicht zu einer Pigmentverschiebung im Bereich der Narbe kommt, muss diese mindestens ein Vierteljahr lang vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Geschieht dies nicht, kann die Narbenhaut sich dauerhaft dunkler oder heller verfärben als das angrenzende Hautgewebe.
Narbengels und -cremes tragen dazu bei, das vernarbte Gewebe weich und elastisch zu halten und helfen beim Verheilen. Beim Einmassieren ist darauf zu achten, dass kein Druck ausgeübt wird.
Narben sind eine natürliche Reaktion des Körpers. Der Körper bildet Ersatzgewebe, um eine Wunde zu schließen. Man unterscheidet hypertrophe Narben (meist nach außen gewölbt und verdickt) und atrophe Narben (eingesunken). Eine Technik, die Narben komplett verschwinden lässt, gibt es nicht. Es gibt aber Möglichkeiten, Narben so unauffällig wie möglich werden zu lassen.
Sollten sich nach der Nasenkorrektur Narben gebildet haben, können diese, wenn die Wunde ausreichend verheilt ist, mit einem Laser behandelt werden. Frühestens ist das nach sechs Monaten möglich.
Mithilfe der sogenannten Mikrodermabrasion wird die Narbe mit kleinen Kristallen abgeschliffen. Diese mechanische Peelingmethode macht die Narbenoberfläche glatter und flacher.
aktualisiert am 23.08.2019