Wann darf man nach einer Nasenoperation eine Brille tragen?

Brillenträger sollten bereits vor einer Nasenoperation Vorsorge für eine alternative Sehhilfe treffen. Denn nach der Operation ist das Tragen einer Brille für mehrere Wochen nicht möglich. Bei den Zeitangaben gehen die Meinungen der Chirurgen auseinander. Frühestens nach vier Wochen meinen die einen, frühestens nach drei Monaten die anderen, sei das Brilletragen wieder erlaubt.

Der Verzicht auf die Brille ist eine Nachsorge-Empfehlung, die unbedingt eingehalten werden sollte, um das Operationsergebnis nicht zu gefährden: Der Brillensteg drückt exakt auf die Stelle, wo das Nasenbein durchtrennt wurde, und dieser Druck muss vermieden werden. Zwar scheint die Nase nach der ersten Woche schon relativ stabil, aber dem permanenten, wenn auch leichten Druck einer Brille, kann sie noch nicht standhalten.

Eine Möglichkeit ist, dass der Patient sich vor seiner Operation mit Kontaktlinsen ausstattet, die er in den ersten Wochen nach der Operation tragen kann. In den ersten zwei Tagen nach dem Eingriff ist allerdings auch das Tragen von Kontaktlinsen nicht möglich. Die Augenlider sind noch stark geschwollen und die Augen tränen häufig.

Nicht jeder Patient kann oder möchte auf Kontaktlinsen umsteigen. Eine andere Möglichkeit sind daher sogenannte Brillenstützen, die die Nase entlasten. Diese Stützen können auf der Wange aufliegen oder sie sind an einer Art Stirnband befestigt. Sie lassen sich an nahezu jedem Brillengestell anbringen und auch wieder problemlos entfernen, wenn die Nase abgeheilt ist. Der Brillenhalter hält den Steg von der Nase fern, sodass die Brille nur noch auf den Ohren aufliegt. Es lassen sich aber auch Spezialbügel an eine vorhandene Brille montieren. Der Patient sollte für eine dieser Möglichkeiten Vorsorge tragen, bevor er sich für die Nasenoperation ins Krankenhaus begibt.

Was für die Brille als Sehhilfe gilt, gilt auch für Sonnen- und 3D-Brillen. Das Tragen von berufsbedingter Schutzkleidung im Gesicht, wie zum Beispiel Augenschutzbrillen oder Atemschutzmasken, sollte in den ersten drei Monaten vermieden werden.

Nach dem Abschwellen der Nase sollte die Brille vom Optiker auf die neue Nase eingestellt werden. Steht dem Patienten eine Zweitbrille zur Verfügung, sollte er unbedingt das leichtere Modell für die nächsten Monate bevorzugen. Die derzeit modischen großen Brillengestelle mit dementsprechend großen, schweren Gläsern sind nach einer Nasenoperation nicht zu empfehlen.