Eine Nasenkorrektur (Rhinoplastik) ist eine aufwändige Operation, bei der die Anatomie der Nase verändert wird. Der Patient muss Geduld mitbringen, denn die Wunde braucht viel Zeit, bis sie richtig ausgeheilt ist.
Jeder Patient, der eine Rhinoplastik plant, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er einige Tage bis Wochen mit den offensichtlichen Nebenwirkungen der Operation leben muss: Schwellungen der Nase sind ebenso zu erwarten wie Blutergüsse, die bis an die Augenlider reichen. Beides kann das Gesicht in den ersten Tagen nach der Operation verändern und entstellen. Auch leichte Blutungen aus den Nasenlöchern und eine eingeschränkte Nasenatmung sind in den ersten Tagen nicht beunruhigend. Nach einer Woche wird der Verband entfernt. Die Gesichtshaut ist dann noch gerötet und geschwollen. Die schlimmsten Schwellungen und die Hämatome klingen in den ersten drei Wochen langsam ab. Dann ist der Patient im Prinzip wieder gesellschaftsfähig. Besonders hartnäckige Schwellungen lassen sich mit Medikamenten behandeln.
Etwa nach einer Woche beginnen die Nerven zu heilen. Dann kann es zu einem kribbelnden Gefühl in der Wundregion kommen. Geschmacks- und Geruschssinn stellen sich ebenfalls nach einer bis zwei Wochen wieder ein.
Patienten, die die Möglichkeit haben, drei oder vier Wochen Urlaub zu nehmen, sollten dies tun – auch um die Wundheilung nicht zu gefährden. Arbeitsfähig ist man nach drei Wochen. Das gilt allerdings nur für Tätigkeiten, die nicht mit körperlich anstrengender Arbeit verbunden sind, da sonst die Gefahr erneuter Blutungen besteht.
Hält sich der Patient an die Anweisungen der Ärzte und schont seine Nase, dann kann die Operationswunde unkompliziert verheilen. Für den Patienten heißt das: In den ersten zwei bis drei Monaten auf Sport verzichten – vor allem Mannschafts- und Kontaktsportarten sind tabu. Brillenträger sollten auf Kontaktlinsen umsteigen, um Druckstellen auf der Nase zu vermeiden. Sonne, Sauna, heiße Duschen, alles, was den Blutdruck steigen lässt, muss vermieden werden. Dazu gehört auch anstrengende körperliche Arbeit.
Neben Schwellungen, die über Wochen bestehen bleiben, kann es in den ersten Wochen zu Taubheitsgefühlen in der neuen Nase, häufig an der Nasenspitze, kommen. Auch die Oberlippe kann sich durch die veränderte Anatomie merkwürdig steif anfühlen. Die Mimik verändert sich und selbst beim Lachen scheinen die Gesichtszüge unter Spannung zu stehen. Die Nasenschleimhäute können noch angeschwollen sein. Bis die Knochen der operierten Nase sich stabilisieren, dauert es mindestens drei Monate. Der Patient sollte wissen, dass der Heilungsprozess der Nase damit noch nicht abgeschlossen ist.
Eine Nasenoperation ist ein großer Eingriff. Die Wundheilung verläuft bei jedem Patienten individuell unterschiedlich. Wer sich an die Anweisungen für die Nachsorge hält, kann den Heilungsprozess zwar nicht beschleunigen, aber zumindest verhindern, dass Komplikationen die Heilung verzögern.
Das Beste, was der Patient für seine Nase tun kann, ist, sie in Ruhe zu lassen, sie nicht zu berühren. Die Nase ist in den ersten drei bis vier Wochen noch sehr empfindlich, sogar verformbar. Deshalb sollte der Patient auch expressive Mimik vermeiden, sich in den ersten Tagen nicht schnäuzen und nur mit offenem Mund niesen. Bei allem, was starke Gesichtsbewegungen erfordert - Zähneputzen, Küssen, Kauen, Lachen, ausdauernd Reden - ist Vorsicht geboten.
Kleinen Kindern, ungestümen Hunden und allem, was zu Stößen auf die Nase führen könnte, sollte der Patient in den ersten Tagen aus dem Weg gehen. Das Kühlen der Nase und Liegen mit erhöhtem Oberkörper können dazu beitragen, dass die Schwellungen schneller abklingen. Make-up darf nach drei bis vier Wochen wieder verwendet werden. Dies sollte aber nach Möglichkeit nur zu wichtigen gesellschaftlichen Ereignissen aufgelegt werden.
Die Nase hat in dieser Zeit noch nicht ihre endgültige Form angenommen. Durch die Schwellung wird die Nasenspitze noch etwas hochgezogen erscheinen.
Jeder Patient, der sich einer Nasenkorrektur unterzieht, sollte viel Geduld mitbringen: Es ist absolut normal, dass Schwellungen der Nase bis zu einem Jahr oder sogar anderthalb Jahre anhalten. Erst dann senkt sich die Nasenspitze endgültig in die gewollte Position und die Taubheitsgefühle verschwinden komplett. Das endgültige Resultat der Nasen-OP lässt sich erst nach zwölf Monaten oder länger beurteilen. Patienten, die mit dem Operationsergebnis nicht zufrieden sind und eine Nachkorrektur wünschen, müssen mindestens ein Jahr warten, bis die Nase erneut operiert werden kann.
aktualisiert am 26.07.2019