Rhinoplastik: Interview mit Frau Dr. Berkei

Frau Dr. Berkei: Rhinoplastik ist die Kombination zweier griechischer Wörter: „Rhino"
(Nase) und „Plastik" (Formung, Gestaltung).

PdS: Wie wird die Operation durchgeführt?

Frau Dr. Berkei: Die Rhinoplastik wird normalerweise in einer Vollnarkose durchgeführt,
verbunden mit einem ein- bis zweitägigen Aufenthalt in der Klinik. Wir wenden eine der zwei
folgenden Techniken an, wenn wir eine Nasen-OP durchführen. Bei einer „geschlossenen
Rhinoplastik" werden die Schnitte im Inneren der Nasenlöcher gemacht. Bei einer „offenen
Rhinoplastik" hingegen wird der Schnitt quer über dem Gewebe zwischen den Nasenlöchern,
der Columella, gesetzt. Damit kann die Nasenspitze präzise geformt werden. Mit beiden
Methoden hebt der Chirurg vorsichtig das Gewebe an, welches die Nase umhüllt. Der
Nasenknochen und die Knorpel werden in die gewünschte Form gebracht. Falls der Patient
eine Nasenscheidewandverkrümmung hat, wird sie begradigt, so dass der Patient keine
Atemschwierigkeiten mehr hat. Dann wird das Gewebe mit feinen Nähten verschlossen. Falls
der Patient sich eine Nasenflügelkorrektur wünscht, wird dies meist als letzter Schritt bei
einer Nasen-OP durchgeführt.

PdS: Wird die Nase während der OP gebrochen?

Frau Dr. Berkei: Dies hängt von der gewünschten Formänderung der Nase ab. Ein kleiner
Höcker am Nasenrücken wird z. B. lediglich mit einer Feile geraspelt. In anderen Fällen wird
ein so genanntes Osteotom verwendet, um vorsichtig einen präzisen Einschnitt am
knöchernen Nasenrücken vorzunehmen. Dieser OP-Schnitt wird bei denjenigen Patienten
benötigt, die nach Abtragung eines großen Höckers noch eine Verschmälerung des
Nasenrückens benötigen, oder bei einer Schiefstellung der Längsachse der Nase.

PdS: Wird mir das Ergebnis nach meiner Rhinoplastik gefallen?

Frau Dr. Berkei: Patienten mit realistischen Zielen für eine Rhinoplastik sind grundsätzlich
sehr zufrieden mit der neuen Form ihrer Nase. Das genaue Resultat hängt vom
Nasenknochen, von der Knorpelstruktur, der Gesichtsform, der Dicke der Haut und vom Alter
ab.

PdS: Was sind die Vorteile einer Nasenkorrektur?

Frau Dr. Berkei: Eine Nasenkorrektur kann sowohl funktionelle als auch ästhetische
Vorteile bewirken und somit das Selbstbewusstsein positiv beeinflussen. Bei der
Durchführung einer Nasen-OP, der so genannten Rhinoplastik, ist es generell Ziel, dass die
physischen Komponenten der Nase mit dem ganzen Gesicht besser harmonieren. Dabei sind
die Gesichtszüge zu beachten, der ethnische Hintergrund, das Geschlecht, die Persönlichkeit
des Patienten sowie die Vorstellung davon, was sie oder er selber als attraktiv bezeichnet. Da
so viele Dinge zu beachten sind bei einer Veränderung der Nase, ist es sinnvoll, eine
Computersimulation durchzuführen. Hiermit lässt sich darstellen, wie die Nase sich verändern
könnte. Viele Patienten empfinden es als hilfreich, Vorher- und Nachher-Bilder unserer
operierten Patienten anzuschauen. Bei der Nasenseptumchirurgie - der Operation der
Nasenscheidewand - und bei der Veränderung der Größe der Nasenmuscheln liegen die
funktionellen Vorteile auf der Hand: die meisten Patienten sind glücklich, besser atmen zu
können, weniger Kopfschmerzen zu haben, seltener Nasennebenhöhlenprobleme oder

Nasenbluten zu bekommen und schließlich besser schlafen zu können.

PdS: Ist nach einer OP mit Schmerzen zu rechnen?

Frau Dr. Berkei: Das Schmerzempfinden jedes einzelnen Menschen ist sehr unterschiedlich.
In den meisten Fällen haben die Patienten nach der Operation geringe oder sogar überhaupt
keine Schmerzen. Das hängt einerseits mit der OP-Technik und einem speziellen örtlichen
Betäubungsmittel zusammen, welches wir zur OP verwenden. Andererseits erhalten alle
Patienten für einige Tage nach der OP kontinuierlich Tabletten gegen Schmerzen. Meistens
wird von einem „Druckgefühl" an der Nase, ziehenden Beschwerden an den Zähnen oder
mäßigen Kopfschmerzen kurz nach der OP berichtet. Am zweiten bis siebten Tag nach der
OP besteht noch ein Schwellungs- und Druckgefühl, das verschwindet, wenn die Schiene
entfernt wird. Viele Patienten haben Angst vor den Mulltamponaden, die von vielen
Chirurgen nach einer solchen Operation in die Nase eingeführt werden. Die allgemeine Angst
vor Tamponaden ist verständlicherweise sehr groß. Da das Entfernen dieser Tamponaden
äußerst schmerzhaft ist, verwenden wir stattdessen weiche biegsame Silikonröhrchen.

Diese haben gegenüber den althergebrachten Tamponadenstreifen zwei erhebliche Vorteile:

• Schmerzarmes Entfernen, da sie leicht aus der Nase herausgleiten.
• Der Patient kann selbst kurz nach der OP durch die Röhrchen atmen und hat mehr
  Komfort.

PdS: Kann eine Nasenkorrektur mit anderen Operationen kombiniert werden?

Frau Dr. Berkei: Ja, sehr viele Patienten kombinieren eine Nasenkorrektur mit anderen
Eingriffen wie z. B. Brustoperationen, Fettabsaugung, Bauchstraffung, Augenlidstraffung,
Augenbrauenlift oder Labienplastik (Schamlippenkorrektur).

   
Profil von Frau Dr. Julia Berkei

Weitere Infos:
www.berkei-aesthetik.de