Bei einer Lidstraffung mittelsLaser ist zwischen zwei grundlegend verschiedenen Eingriffen beziehungsweise Methoden zu unterscheiden.
Zum einen kann es sich bei der Lidstraffung um eine nicht-operative Technik handeln. Zum anderen kann der Begriff auch für einen operativen Eingriff gebraucht werden, bei dem anstatt eines Skalpells ein Laser benutzt wird.
Bei der operativen Lidstraffung mittels Laser handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem die Augenlider gestrafft, Falten entfernt und Schlupflider sowie sogenannte Tränensäcke dauerhaft entfernt werden. Je nachdem, ob der Eingriff am oberen oder am unteren Augenlid erfolgt, setzt der Chirurg Schnitte mit dem Laser. Am oberen Augenlid verlaufen diese Schnitte direkt in der Lidfalte. Am unteren Augenlid verlaufen sie direkt unterhalb des Lides.
Entlang dieser Schnittkanten entfernt der Chirurg dann überschüssige Haut und nach Bedarf auch Bindegewebe, Muskelgewebe oder Fett. Ist viel überschüssige Haut vorhanden, so können die Schnitte auch bogenförmig auslaufen. Danach wird die Haut leicht gestrafft und vorsichtig vernäht. Die Nähte befinden sich dort, wo auch die Schnitte gesetzt wurden. Das heißt für das Oberlid in der Lidfalte und für das Unterlid direkt unterhalb der Lidkante.
Beim Unterlid gibt es noch eine weitere Operationsmethode, die ebenfalls mit dem Laser durchgeführt werden kann. Sie kann allerdings nur bei Tränensäcken zur Anwendung kommen, bei denen überschüssiges Fett entfernt werden muss. Wenn zusätzlich überschüssige Haut, Muskel- oder Bindegewebe entfernt werden muss, kann dieses Verfahren nicht angewendet werden. Bei dieser, auch als transkonjunktivale Blepharoplastik oder innere Schnittführung bekannten Operationsmethode, wird der Schnitt nicht außen unterhalb der Lidkante, sondern im Inneren des Unterlids gesetzt. Durch eine kleine Öffnung kann der Chirurg vorsichtig überschüssiges Fett entnehmen oder unter dem Auge umverteilen, um so die Tränensäcke zu entfernen.
Die Schnitte werden mit einem Laser statt mit dem Skalpell gesetzt, da mit dem Laser ein weitgehend blutfreies Operationsfeld geschaffen werden kann. Dadurch hat der Operateur einen besseren Blick auf die einzelnen Haut- und Gewebeschichten und kann den Eingriff sauberer durchführen.
Bei der nicht-operativen Lidstraffung mittels Laser werden Laserstrahlen eingesetzt, die in die tieferen Hautschichten eindringen. Dort erwärmen sie die Kollagenfasern der Haut, die sich als Reaktion darauf zusammenziehen. Dieses Zusammenziehen der Kollagenfasern bewirkt eine sichtbare Straffung der Haut.
Für diese Methode wird am Oberlid oft ein Abtragungslaser verwendet, der zusätzlich die oberste Hautschicht abträgt. Auf der Haut verbleibt dadurch eine oberflächliche Verletzung ähnlich einer Schürfwunde. Ist diese Verletzung nach ein bis zwei Wochen verheilt, hat sich eine neue, frischere und faltenfreie Haut gebildet.
Am Unterlid kommt hingegen oft der fraktionierende Laser zum Einsatz. Er sendet seine Laserstrahlen durch viele verschiedene winzig kleine Hautstellen und erreicht so viele Kollagenfasern im Inneren der Haut. Im Gegensatz zu dem Abtragungslaser lässt er die obere Hautschicht intakt. Dadurch entsteht bei dieser Methode eine kürzere Heilungszeit.
Obwohl der Abtragungslaser eher am Oberlid und der fraktionierende Laser eher am Unterlid eingesetzt wird, sind die unterschiedlichen Laserarten nicht auf die jeweilige Behandlung an Ober- oder Unterlid beschränkt. Es können vielmehr je nach Ausgangslage beide Lider mit beiden Laserarten behandelt werden.
Mit der nicht-operativen Lidstraffung mittels Laser können nur kleinere Fältchen völlig zum Verschwinden gebracht werden und auch das nicht dauerhaft. Lässt die Wirkung der Laserstrahlen auf die Kollagenfasern nach, werden sich die Fältchen nach einer Weile wieder einstellen. Tiefere Falten lassen sich mit dieser Methode bestenfalls abschwächen und auch bei Schlupflidern und Tränensäcken kann mit der nicht-operativen Methode kein wirklicher Erfolg erzielt werden.
aktualisiert am 23.07.2019