Straffe, makellose Haut ist ein Zeichen von Jugend und Vitalität. Im Laufe des Lebens verliert die Haut an Spannkraft und erschlafft. Dies betrifft den gesamten Körper. Doch im Gesicht sind solche altersbedingten Veränderungen besonders belastend, da sie für die Umwelt sofort wahrnehmbar sind. Nicht alle Partien des Gesichts sind gleichermaßen betroffen. Oftmals treten diese Veränderungen gerade im Bereich der Augen besonders schnell auf: Dies kann sowohl die Ober- als auch die Unterlider betreffen. Im Bereich der Unterlider kommt es bei vielen Menschen zu den so genannten Tränensäcken. Mediziner sprechen von Prolaps oder Herniation des Fettgewebes.
Tränensäcke beeinträchtigen das optische Erscheinungsbild eines Gesichts nachhaltig: Die Betroffenen sehen müde, abgeschlagen oder gar verlebt aus. Sind die Tränensäcke besonders stark ausgeprägt, kann es sogar zu einer Beeinträchtigung des Sehfeldes kommen. Abhilfe kann eine Entfernung der Tränensäcke schaffen.
Neben den nachteiligen optischen Auswirkungen führen Tränensäcke bei vielen Betroffenen zu körperlichen Symptomen:
Doch Tränensäcke zu haben ist kein Schicksal, mit dem sich die Betroffenen arrangieren müssen: In den meisten Fällen lassen sich diese durch eine Operation, eine so genannte Blepharoplastik, entfernen oder zumindest deutlich reduzieren.
Anders als der Name es vermuten lässt, entstehen Tränensäcke nicht durch das Zurückhalten von Tränen. Es handelt sich hierbei in der Regel um Fettansammlungen unter den Augen, die aufgrund der Erschlaffung der Haut nach außen treten. Bei dem Fett handelt es sich um Augenhöhlenfettgewebe, das sich vorwölbt. Manchmal liegt der Grund für die Tränensäcke auch in einer Schwellung des Gewebes, ohne dass Fettansammlungen vorliegen. Zudem unterscheidet man zwischen Tränensäcken mit und ohne einem Überschuss an Unterlidhaut.
Grundsätzlich handelt es sich um eine altersbedingte Veränderung, die bei dem einen Menschen früher, bei dem anderen Menschen später auftritt. Auch das Ausmaß der Tränensäcke ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Zu den Ursachen, die die Entstehung von Tränensäcken begünstigen beziehungsweise beschleunigen, zählen folgende Faktoren:
Hinweis: Diese Tränensäcke als Verdickungen der Augenlider haben nichts zu tun mit den „tatsächlichen“ Tränensäcken, die einen Teil des tränenableitenden Systems in Richtung Nasenhöhle darstellen.
Auf welche Weise Tränensäcke als Erscheinungen an den Unterlidern behandelt werden können, hängt davon ab, was deren Ursache ist. Handelt es sich um Tränensäcke ohne Fettansammlungen, so können diese durch nicht-operative Maßnahmen behandelt werden. Viele dieser Behandlungen können zuhause vom Betroffenen selbst durchgeführt werden: Kühlpacks oder Kühlbrillen helfen bei akuten Schwellungen, die insbesondere durch Schlafmangel oder Stress verursacht wurden. Eiskalte Packungen sollten jedoch nicht direkt auf die Haut gelegt werden. Auch kalter Quark begünstigt den Abbau der Schwellung. Alternativ können abgekühlte Teebeutel mit schwarzem oder grünem Tee verwendet werden. Liegt eine Störung des Lymphflusses vor, so hilft eine Lymphdrainage. Diese sollte von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.
Anders sieht der Fall aus, wenn sich vermehrt Fettansammlungen unter dem Auge gebildet haben, die für die Tränensäcke verantwortlich sind, oder ein Überschuss an Unterlidhaut vorliegt. Die oben genannten Maßnahmen können zwar auch hier ein wenig Verbesserung verschaffen, führen jedoch nicht zu einer Rückbildung der Tränensäcke.
Eine Ultraschallbehandlung oder eine Thermage®-Behandlung können bei einer leichten Ausprägung der Tränensäcke helfen: Hierbei wird das Bindegewebe dazu angeregt, sich zu erneuern. Auf diese Weise kommt es zu einer vorübergehenden Straffung der Hautpartie. Die Verfahren werden ambulant und unter Verwendung eines Kühlgels angewendet. Ausnahmsweise kann eine lokale Betäubung verwendet werden.
Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, kann eine Laserbehandlung eingesetzt werden. Hierbei werden mittels Laser die oberen Hautschichten abgetragen, damit sich neue glatte Haut bilden kann. Dieser Eingriff wird unter lokaler Betäubung beziehungsweise im Dämmerschlaf durchgeführt und dauert zwischen 20 und 60 Minuten. Ein Krankenhausaufenthalt ist nicht notwendig. Nach rund einer Woche ist der Patient wieder in der Lage, arbeiten zu gehen.
Wenn die Tränensäcke durch vermehrte Fettansammlungen oder einen Hautüberschuss am Unterlid bedingt sind, hilft auf lange Sicht nur eine Operation. Diese kann entweder klassisch oder mit einem Laser durchgeführt werden. Die Operation kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.
Ganz gleich, ob die Operation klassisch oder per Laser durchgeführt wird, so gilt es im Vorfeld der Operation mehrere Dinge zu beachten.
Wie bei jedem operativen Eingriff erfolgen vor der Tränensackentfernung Voruntersuchungen. Hierbei geht es um die Abklärung des Allgemeinzustandes des Patienten. Wichtig ist hierbei insbesondere, ob Vorerkrankungen bestehen, die Einfluss auf den Operationsverlauf haben. Zudem wird abgeklärt, welche Medikamente der Patient einnimmt und ob diese vor der Operation abgesetzt werden müssen. Hierbei geht es zum Beispiel um gerinnungshemmende Medikamente wie zum Beispiel ASS (Aspirin®). Aber auch Nikotin hat einen Einfluss auf die Blutgerinnung.
Zudem erfolgt im Vorfeld der Operation ein Gespräch mit dem Anästhesisten (Narkosearzt). Dieser klärt über die unterschiedlichen Formen der Schmerzausschaltung auf: Die Entfernung von Tränensäcken kann unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose erfolgen. Neben der Wirkungsweise, dem Ablauf der Narkose sowie den Nebenwirkungen geht es darum, das passende Narkoseverfahren auszuwählen.
Die Entfernung der Tränensäcke über eine Lidoperation (Blepharoplastik) kann entweder mittels Skalpell oder Laser erfolgen. Die Dauer der Operation liegt zwischen 45 Minuten und bis zu zwei Stunden pro Auge. Die Operationsdauer wird insbesondere durch die Ausprägung der Tränensäcke sowie die anatomischen (spezifischen körperlichen) Gegebenheiten des Patienten beeinflusst.
Sobald die Betäubung oder die Narkose wirkt, beginnt der Arzt mit der Operation: Zunächst markiert der Operateur die Partie unter dem Auge, die korrigiert oder entfernt werden soll. Zum Teil erfolgt dies schon vor der Operation, also wenn der Patient noch wach ist.
Dann beginnt die eigentliche Operation: Unter dem Wimpernrand wird ein kleiner Schnitt von wenigen Millimetern Tiefe gemacht. Über diesen kann überschüssiges Fettgewebe sowie ein Anteil des Augenringmuskels entfernt werden. Durch die Verkürzung des im Laufe der Zeit erschlafften Augenringmuskels wird eine Straffung erreicht. Liegt ein Hautüberschuss am Unterlid vor, so wird diese entfernt, bevor die Haut straffgezogen wird.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Operation von der Unterlid-Innenseite her durch die Bindehaut auszuführen. Dieses Verfahren wird als transkonjunktivale Straffung bezeichnet. Die Methode eignet sich für Patienten, bei denen kein Hautüberschuss am Unterlid vorliegt. Bei diesem Verfahren ist von außen keine Naht sichtbar.
Bei der Behandlung von Tränensäcken mittels Laser handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren. Die Langzeitwirkung ist nicht nachgewiesen, weshalb diese Behandlungsmethode nicht in allen Kliniken durchgeführt wird. Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass die Tränensäcke nur leicht ausgeprägt sind.
Sobald die lokale Betäubung wirkt, beginnt der Arzt mit der Laserbehandlung. Die Laserbehandlung soll auf unterschiedlichen Ebenen wirken: Zum einen wird die oberste Hautschicht abgetragen, so dass die Bildung neuer, straffer Haut angeregt wird. Zudem soll die Laserbehandlung die Lymphe und die Fetteinlagerungen der Tränensäcke reduzieren. Bei dieser Behandlung entstehen keine Narben, da keine Schnitte erforderlich sind.
Wie bei jeder Operation kann es bei einer operativen Entfernung der Tränensäcke zu Komplikationen kommen. Dabei handelt es sich einerseits um allgemeine Risiken, die mit der Narkose und der generellen Behandlung zusammenhängen. Andererseits kann es infolge des Eingriffs zu spezifischen Komplikationen kommen.
Wie hoch die Risiken sind, die mit einer Narkose verbunden sind, hängt vom Einzelfall ab. Zu berücksichtigen ist hier insbesondere der Allgemeinzustand des Patienten. Grundsätzlich kann nach einer Narkose Übelkeit auftreten. Wurde der Patient unter der Narkose beatmet (was meist der Fall ist), kann es zu Halsschmerzen oder Heiserkeit kommen. In Ausnahmefällen können Blutdruck- oder Herzrhythmusstörungen auftreten. In Ausnahmefällen kann es aufgrund einer Narkose zum Tod kommen. Dies betrifft allerdings weniger als 0,01 Prozent aller Operationen. In der Regel betrifft dies zudem ältere Patienten oder Patienten mit Vorerkrankungen.
Aufgrund der operativen Entfernung der Tränensäcke kann es zu Blutergüssen kommen. In seltenen Fällen kann es zu Nachblutungen kommen oder es können Verfärbungen von dem Bluterguss zurückbleiben. In den ersten Tagen nach der Operation sind Schwellungen im Bindegewebe möglich. Durch Kühlen mit einer kühlenden Augenbrille oder durch die Gabe von Schmerzmedikamenten lassen sich diese Schwellungen in der Regel gut behandeln. Aufgrund des verwendeten Desinfektionsmittels können Bindehaut und Hornhaut gereizt sein. In wenigen Fällen kommt es zu einer bleibenden Augentrockenheit.
Bei manchen Patienten weichen die Wundränder auseinander. Dies geschieht insbesondere durch mechanische Belastung, weshalb gerade in der ersten Zeit nach der Operation Schonung angezeigt ist. Auch kann es zu Infektionen der Wunde kommen, wodurch die Heilung verzögert wird. Wie schnell eine Narbe verblasst, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Dies hängt unter anderem vom Alter des Patienten ab. Manche Menschen neigen zu der Ausprägung einer wulstigen, dicken, verfärbten und schmerzhaften Narbe. In diesen Fällen ist ein Korrektureingriff erforderlich.
In Ausnahmefällen kann es zu einer Überkorrektur kommen, wenn zu viel Haut entfernt wird. In Extremfällen kann der Patient aufgrund des Eingriffs erblinden. Hierbei handelt es sich um äußerst seltene Einzelfälle. Um dies zu verhindern, sollte der Eingriff durch einen erfahrenen Facharzt erfolgen.
Nach der Operation ist es wichtig, einige Verhaltensmaßnahmen zu beachten. So wird eine schnelle Genesung ermöglicht. Zudem lässt sich durch eine entsprechende Nachsorge das Risiko von Komplikationen, die infolge der Operation auftreten können, auf ein Minimum reduzieren.
Durch eine engmaschige Nachsorge lassen sich mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und so in der Regel sehr gut behandeln. Im Rahmen der Nachsorge können vom Arzt zum Beispiel Antibiotika gegeben werden, um Entzündungen und den damit verbundenen Risiken vorzubeugen.
Nach der Operation sollten Patienten rund eine Woche Zeit einplanen, um sich zu erholen. Insbesondere in den ersten Tagen ist es sinnvoll, sich in Rückenlage mit erhöhtem Oberkörper im Bett auszuruhen. Kompressen oder Kühlbrillen helfen, Schwellungen zu verringern, und lindern zudem Schmerzen. In dieser Zeit sollte auf alles verzichtet werden, was die Augen anstrengt: Hierzu gehört auch Fernsehen und Lesen. Auf das Schminken der Augen sollte verzichtet werden. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt sogar für die ersten zwei Wochen nach dem Eingriff.
In den ersten Tagen nach der Operation können trotzdem ein Brennen der Augen sowie Spannungsgefühle unter den Augen auftreten. Dies ist normal. Sollten diese Beschwerden jedoch nicht im Laufe der ersten Woche zurückgehen, so ist eine Rücksprache mit dem Arzt wichtig.
Nach rund einer Woche werden die Fäden gezogen. Die Narbe kann nun mit einer geeigneten Creme gepflegt werden. Auf diese Weise werden Spannungsgefühle an der Narbe reduziert und der Heilungsprozess unterstützt.
Im ersten M onat nach der Operation sollten Patienten auf Sport sowie den Gang in Sauna und Solarium verzichten. Eine Sonnenbrille schützt die empfindlichen Hautpartien nach der Operation vor einer zu starken Belastung aufgrund der Sonnenstrahlen.
Wenn die Operation ambulant erfolgt, dürfen Patienten nach einer Vollnarkose die Klinik nach wenigen Stunden wieder verlassen. Allerdings sollten sie in den nächsten 24 Stunden nicht allein zu Hause sein.
Der Erfolg einer Blepharoplastik hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen handelt es sich um eine Spezialoperation, die nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden sollte. Daher ist es wichtig, dass Patienten bei der Auswahl des Arztes sowie der Klinik sorgfältig vorgehen. Hierbei geht es insbesondere um folgende Fragen:
Zum anderen hängen die Erfolgsaussichten vom Patienten selbst und dessen Voraussetzungen ab. So ist das Operationsergebnis von der Ausprägung der Tränensäcke abhängig. Das Alter sowie etwaige Vorerkrankungen haben einen Einfluss auf den Behandlungserfolg und darauf, wie lange der Erfolg anhält. Zudem sollte sich der Patient sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang der Operation an die Verhaltenshinweise der Klinik halten.
Und schließlich ist es wichtig, dass Patienten realistische Erwartungen haben. Denn auch nach der Operation werden in der Regel kleine Lachfältchen rund um das Auge zu sehen sein. Zudem sollte das Operationsergebnis zum Gesamteindruck des Gesichts passen.
Die Kosten für eine Straffung der Augenlider hängt davon ab, ob die Operation ambulant oder stationär erfolgt. Die Kosten variieren zwischen 1500 und 3000 Euro pro Auge. Da es sich um einen ästhetischen, also medizinisch nicht erforderlichen, Eingriff handelt, müssen die Kosten in aller Regel selbst getragen werden.
Hinweis: Meist ist es möglich, die Behandlungskosten steuerlich abzusetzen.
aktualisiert am 23.04.2019