Dr. Pantlen sagt am 27.02.2012
Hallo Schneewittchen und Hallo Pastella,
da bei Ihnen beiden ähnliche Probleme vorliegen erlaube ich mir Ihnen gleichzeitig zu antworten.
Wie Frau Dr. Berger schon mitgeteilt hat sind postop. Schwellungen und Taubheitsgefühle im operieren Gebiet nicht unnormal und können leider auch länger als nur 4 Wochen bestehen. Das gleiche gilt für Spannungsgefühle und mögliche Asymmetrien, da die beiden Augen unterschiedlich abschwellen und erst nach kompletter Abheilung die Symmetrie zu beurteilen ist. Die roten, brennenden Augen, der vermehrte Tränenfluss und die Sehschwäche ist allerdings etwas was mir Sorgen bereitet.
Generell kann es sein, dass bei der
Lidstraffung eine milde Überkorrektur durchgeführt wird, um später ein optimales Ergebnis zu haben. Durch die zusätzliche postop. Schwellung können Sie dann vorübergehend Ihr Lid nicht komplett schließen. Das wird Ihnen selbst kaum auffallen, da es für Sie bei geschlossenem Auge trotzdem dunkel ist (da die Pupille, durch die das Licht einfällt durch das Lid verschlossen ist), wenn man Sie aber betrachtet wird der inkomplette Lidschluss auffallen. Nun ist es so, dass das Auge selbst, insbesondere die Bindehaut und die Hornhaut sehr empfindlich sind und bei inkompletten Lidschluss schnell austrocknen. Es gibt Studien, dass sich bereits nach 15 min. „offenem Auge“ kleinste Verletzungen (Hornhauterosionen) auf der Hornhaut bilden können, die äußerst schmerzhaft sind. Deshalb ist es intraoperativ so wichtig immer für ein geschlossenes Auge zu sorgen. Postop. sollten dann pflegende Augensalben verwendet werden. Kommt es zusätzlich zu einer Bindehautentzündung (Schwellung und Rötung) reagiert das Auge mit vermehrtem Tränenfluss. Hier empfehlen sich dann mit unter zusätzliche Augentropfen, ev. mit Cortison oder einem Antibiotikum. Frau Dr. Berger hatte es schon erwähnt: die von Ihnen als Sehschwäche empfundene Veränderung hängt wahrscheinlich mit der Bindehautentzündung zusammen und ist kein echter Visusverlust. Denn in der Tat wird ja am Auge selbst nicht operiert, somit kann es auch nicht zu einer Verschlechterung des Sehens kommen. Sie empfinden es allerdings so, da Sie durch ständigen Reiz und der vermehrten Tränenfluss „schlierig“ und ev. verschwommen sehen.
Ein Besuch beim Augenarzt ist auf jeden Fall ratsam und wenn Ihr Augenarzt gleichzeitig Ihr Operateur war sollte man ev. erwägen einen zweiten Augenarzt aufzusuchen. Ich drücke Ihnen beiden die Daumen, dass sich diese unangenehme Situation schnell bessert.
Beste Grüße
Dr. Peter Pantlen, Berlin
[Link anzeigen]