Wie lange der Heilungsprozess nach einer Bauchdeckenstraffung dauert, hängt davon ab, wie umfassend die Bauchstraffung war und wie der Patient sich nach der Operation verhält. Die ersten zwei Tage nach der Operation ist Bettruhe zu halten. Um Blutgerinnsel durch das Liegen zu vermeiden, müssen Thrombosestrümpfe getragen werden.
Direkt nach der Operation wird ein Kompressionsmieder angelegt, das der Patient mindestens vier, besser sechs Wochen Tag und Nacht tragen muss. Es stabilisiert den Wundbereich, verhindert, dass Zug auf die Narbe kommt, beugt Nachblutungen und Flüssigkeitsansammlungen vor und unterstützt das Abschwellen. Das Mieder ist für den Heilungsverlauf sehr wichtig. Ein vorzeitiges Ablegen muss mit dem Arzt besprochen werden.
Vor allem in den ersten Tagen nach der Operation ist es wichtig, die Bauchdecke zu entlasten und möglichst jede Spannung im Narbenbereich zu vermeiden. Es muss auf dem Rücken geschlafen werden. Die Beine sollten beim Liegen etwas höher lagern. Gehen und Sitzen mit leicht vorgebeugtem Oberkörper entlastet den Wundbereich in den ersten Tagen zusätzlich.
Nach Möglichkeit sollte der Patient nach der Operation zwei Wochen Urlaub nehmen. Wer körperlich arbeitet, muss mindestens drei Wochen einplanen.
Dass die Narben anfangs gerötet und verdickt sind, ist normal. Es kann bis zu sechs Monate dauern, bis die Narben abgeschwollen sind und heller werden. Eine gute Narbenheilung kann unterstützt werden, indem die Narben regelmäßig mit Cremes oder Hautöl behandelt werden. Es gibt dafür spezielle Narbensalben, aber auch eine normale Körperlotion erfüllt ihren Zweck. Die Narbe ist anfangs noch sehr empfindlich. Mit der Narbenpflege sollte frühestens nach drei Wochen begonnen werden.
Direkte Sonnenbestrahlung auf den Bauch und Solariumsbesuche muss der Patient in den ersten drei Monaten nach der Operation vermeiden. Durch die starke Wärme kann das Gewebe anschwellen. Deshalb sind auch Saunabesuche in dieser Zeit untersagt. Zudem können sich durch die Sonne die Narben dauerhaft verfärben, sodass sie immer stark sichtbar bleiben. Wer sich dennoch der Sonne aussetzen muss, sollte die Narbe entweder abdecken oder eine Sonnencreme mit einem Schutzfaktor von mindestens 30 verwenden.
Hinsichtlich sportlicher Aktivität müssen sich Patienten nach der OP auf einige Wochen Trainingspause einrichten. Die Bauchdecke darf in den ersten Wochen nicht belastet werden. In den ersten vier Wochen sollte der Patient sich auf Spaziergänge beschränken. Danach kann die körperliche Belastung Stück für Stück gesteigert werden. Walken und Radfahren sind ein guter Einstieg. Besonders bei körperlicher Betätigung ist es wichtig, dass das Kompressionsmieder getragen wird. Krafttraining und gezieltes Bauchmuskeltraining muss für ein Vierteljahr ausgesetzt werden – ebenso Sportarten, bei denen es zu Stößen in den Bauch kommen kann. Auch das Heben und Tragen von Lasten über zehn Kilo ist erst nach drei Monaten wieder erlaubt.
Eine ausgewogene Ernährung ist in den Wochen nach der Operation besonders wichtig. Aufgrund der eingeschränkten Bewegung kann es leicht zu Verstopfung kommen. Da Pressen (ebenso wie Husten oder Niesen) jedoch den Bauch belastet, sind Nahrungsmittel mit einer leicht abführenden Wirkung empfehlenswert. Auch kann es durch den Bewegungsmangel leichter zu einer Gewichtszunahme kommen, die ebenfalls vermieden werden sollte.
Eine Bauchdeckenstraffung ist zwar ein großer chirurgischer Eingriff, verläuft aber meist ohne Komplikationen. Wenn sich der Patient an die vom Arzt verordneten Nachsorgeempfehlungen hält und sich die nötige Ruhe gönnt, verläuft der Heilungsprozess meist weitgehend schmerzfrei und zügig.
aktualisiert am 12.08.2019