Da bei der Bauchdeckenstraffung die inneren Organe unangetastet bleiben und die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt wird, spricht rein biologisch nichts gegen eine Schwangerschaft nach der Operation. Ärzte raten dennoch dazu, die Bauchdeckenstraffung erst durchführen zu lassen, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Gerade für jüngere Frauen, für die das Kinderkriegen noch nicht konkret ist, kann das ein Problem sein: Sie möchten ihre Fettschürze nicht noch viele Jahre unter weiter Kleidung verbergen, sondern Figur zeigen. Grundsätzlich ist eine Schwangerschaft nach einer Bauchdeckenstraffung möglich. Die Patientin sollte sich aber mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass das Ergebnis der OP mit der Schwangerschaft zunichte gemacht wird.
Kommt es nach der Bauchdeckenstraffung zu einer Schwangerschaft, kann das Kind ganz normal ausgetragen werden. Die Bauchdecke dehnt sich wieder, sodass für das Baby Platz genug ist. Komplikationen sind nicht zu befürchten. Auch ist nicht damit zu rechnen, dass die Naht unter der Belastung wieder aufgeht – selbst dann nicht, wenn die Bauchdeckenstraffung erst wenige Monate her ist.
In Einzelfällen kann es besser sein, wenn das Kind mit einem Kaiserschnitt entbunden wird. Dann wird man, wenn möglich, die bestehende Narbe wieder öffnen und als Zugang nutzen.
Gerade bei Frauen mit schwachem Bindegewebe ist es wahrscheinlich, dass sich der Bauch nach der Entbindung nicht komplett zurückbildet. Wie sehr die Haut leidet, ist davon abhängig, wie stark die Bauchdecke bei der Operation gestrafft wurde, wie groß das Kind ist und wie viel Gewicht die Frau im Lauf der Schwangerschaft zunimmt. Die Schwangere kann mithelfen, indem sie ihren Bauch gut pflegt, ihn regelmäßig salbt und eincremt. Außerdem sollte sie auf eine gesunde Lebensweise achten. Mit ausreichend Bewegung, viel Obst und Gemüse und einer regelmäßigen Gewichtskontrolle kann sie ihre Gewichtszunahme im Rahmen halten. Von Miedern oder Bauchgurten, die einschnüren, ist in der Schwangerschaft ebenso abzuraten wie vor allzu strengen Diäten.
Nach der Schwangerschaft hilft Rückbildungsgymnastik der frischgebackenen Mutter, ihren Bauch wieder in Form zu bringen. Auch leichte Massagen mit Cremes oder Ölen können helfen. Ein bisschen Geduld ist notwendig: Erst sechs bis acht Monate nach der Entbindung lässt sich wirklich beurteilen, wie weit sich der Schwangerschaftsbauch zurückbildet.
Sollte eine erneute Bauchdeckenplastik gewünscht sein, muss in jedem Fall ein halbes Jahr abgewartet werden.
aktualisiert am 29.08.2019