Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) und Fettabsaugen (Liposuktion) werden gerne in einem Atemzug genannt. Tatsächlich lassen sie sich gut kombinieren, sind aber zwei unterschiedliche Verfahren mit verschiedenen Voraussetzungen. Ziel beider Operationen ist es, eine schlankere Körpersilhouette herzustellen. Allgemein wird bei der Bauchdeckenstraffung über einen größeren Schnitt Haut- und Bindegewebe entfernt, hingegen bei der Fettabsaugung über kleine Zugänge Fettgewebe entfernt.
Einer Abdominoplastik (Bauchdeckenstraffung) geht meist ein größerer Gewichtsverlust voraus oder mehrere Schwangerschaften. Die Bauchdecke wurde dabei stark überdehnt und kann sich von selbst nicht mehr zurückbilden. Schlaffe Hautlappen oder ein Hängebauch sind dann trotz einer sonst schlanken Figur die Folge.
Die Bauchstraffung ist eine mehrstündige Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt wird und in die Hände eines erfahrenen Chirurgen gehört. Bei einer kompletten Bauchstraffung wird die Bauchdecke abgehoben, die Bauchmuskeln werden neu positioniert, der Nabel wird versetzt, überflüssiges Gewebe wird entfernt und die Bauchdecke wird wieder angenäht. Zurück bleibt eine lange Narbe, die sich in der Bikinizone von Hüfte zu Hüfte erstreckt. Ziel einer Bauchstraffung ist es, überflüssiges Gewebe zu entfernen.
Eine Fettabsaugung ist ein wesentlich kleinerer Eingriff und gehört mit zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen. Rund eine Viertelmillion Menschen lässt sich in Deutschland auf diese Weise jährlich von überflüssigen Fettpölsterchen befreien. Die Liposuktion dient dazu, hartnäckige Fettpolster, die sich durch Gewichtsreduktion und Sport nicht in den Griff bekommen lassen, zu entfernen. Meist sammelt sich dieses Fett – auch genetisch bedingt - an den sogenannten "Problemzonen", an Bauch, Po und den Oberschenkeln an. Ein Bauchschnitt ist nicht notwendig. Die Fettdepots werden mithilfe einer Kanüle entfernt. So entstehen nur kleine Einstiche in der Haut, die Bauchdecke und die Muskulatur bleiben unangetastet. Es bleiben kaum sichtbare Narben zurück. Fett kann nur in begrenztem Maß abgesaugt werden. Dadurch besteht keine Gefahr, dass nach einer Fettabsaugung schlaffe Hautlappen zurückbleiben.
Das Fettabsaugen wird meist unter lokaler Betäubung und ambulant durchgeführt wird. Normalerweise kommt die sogenannte Tumeszenztechnik zum Einsatz. Dabei wird zunächst sterile Kochsalzlösung und ein Betäubungsmittel in das Areal gespritzt, wo das Fett abgesaugt werden soll. Nach etwa einer halben Stunde wirkt die örtliche Narkose und die Salzlösung schwemmt das Gewebe auf. Dadurch lockern die Fettzellen auf und lassen sich so mit der Kanüle leichter absaugen.
Fettabsaugen gilt als risikoarmer Eingriff. Schmerzen während des Absaugens werden durch die Anästhesie (Betäubung) verhindert. Im Anschluss kann es in den ersten Tagen zu muskelkaterähnlichen Schmerzen kommen. Der Patient ist bereits am Tag nach der Operation wieder auf den Beinen und kann nach zwei Tagen wieder arbeiten gehen. Wie nach einer Bauchdeckenstraffung wird empfohlen, eine Weile ein Mieder zu tragen, um das Bindegewebe zu stabilisieren. Auf Sport sollte rund vier Wochen lang verzichtet werden.
Weder die Bauchstraffung noch das Fettabsaugen sind geeignet, um Gewicht zu verlieren. Sie ersetzen keine Diät. Es geht vielmehr darum, den Körper zu formen, sodass die Proportionen insgesamt harmonischer wirken. Ein guter gesundheitlicher Allgemeinzustand sowie ein stabiles Körpergewicht sind die Voraussetzung für beide Eingriffe.
aktualisiert am 12.09.2019