Die ästhetische Medizin bietet immer neue Methoden zur Behandlung von Hautproblemen an. Ob kleine Falten oder Akne-Narben, bei solchen Problemen müssen sich die Patienten nicht gleich unters Messer legen. Vielmehr handelt es sich beim sogenannten Mikroneedling mit dem Dermaroller um einen vielversprechenden, deutlich weniger invasiven Ansatz, der zu einer merklichen Verbesserung des Hautbildes beitragen soll.
Beim Mikroneedling kommt der sogenannte Dermaroller zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine Art Stempel oder Rolle in Walzenform. Dieses medizinische Gerät wurde wiederum mit vielen kleinsten Nadeln bestückt. Die Dicke und Länge der Nadeln ist genau vorgegeben, um so das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können. Diese Rolle wird beim Mikroneedling genutzt, um die zu behandelnden Problemzonen abzufahren. Auch das Muster, in welchem der Dermaroller über die Haut rollt, ist streng vorgegeben.
Ein Dermaroller kann in Eigenregie zu Hause eingesetzt werden, wobei sich das medizinische Mikroneedling von der Heimanwendung unterscheidet. Der Name dieser Methode ist im Übrigen selbst erklärend - schließlich verweist der englische Begriff einfach nur auf die Mikronadeln, die bei dieser Prozedur im Einsatz sind.
Es gibt eine große Vielzahl an Hautproblemen, deren Behandlung mit dem Dermaroller sinnvoll sein kann. Mikroneedling bietet sich zum Beispiel in folgenden Fällen an:
Ob im Bereich des Gesichts, an der Kopfhaut, an den Oberschenkeln, dem Hals, an Po, Brust oder dem Dekolletee, Mikroneedling kann in den unterschiedlichen Problemzonen eingesetzt werden.
Es gibt durchaus Unterschiede zwischen dem medizinischen Mikroneedling und der Heimanwendung. Vor allem bei der Verarbeitung der Dermaroller wird schnell deutlich, dass die Modelle für den professionellen Einsatz beim Arzt hochwertiger sind. Im Gegensatz zu den Heimrollern weisen sie folgende Eigenschaften auf:
Vor allem ist jedoch festzuhalten, dass die Nadeln beim Mikroneedling zuhause kürzer sind. Dies führt dazu, dass die Nadeln nicht in die tieferen Hautschichten vordringen. Damit fällt der Effekt der Behandlung daheim nicht so stark aus wie beim medizinischen Mikroneedling mit längeren Nadeln. Darüber hinaus können die schlechteren Nadeln der Dermaroller für den Hausgebrauch ein höheres Infektionsrisiko bedeuten. Immerhin lassen sich die Nadeln potentiell schlechter desinfizieren und sterilisieren, so dass die Gefahr einer Infektion durchaus möglich ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Dermaroller bei der Heimanwendung von mehr als einer Person genutzt wird.
Eine Stunde vor dem Behandlungsbeginn wird eine betäubende Salbe auf die Problemzonen aufgetragen. Diese dient der Schmerzlinderung. Zudem ist eine gründliche Desinfektion der Haut vor dem Mikroneedling wichtig, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Oftmals kommt zusätzlich eine Creme mit hautstraffenden Inhaltsstoffen zum Einsatz. Beim Mikroneedling wird mittels des Dermarollers dafür gesorgt, dass diese Wirkstoffe tief in die Haut eindringen können. Um die Behandlung schmerzfreier zu gestalten, wird mit einer Kaltluftanästhesie gearbeitet, während der Arzt die Haut mit dem Dermaroller abfährt.
Häufig reicht eine Behandlung bereits aus, um eine deutliche Verbesserung zu erzielen. Falls eine weitere Behandlung erfolgen soll, um das Ergebnis zu verbessern, sollte diese erst drei bis vier Wochen später durchgeführt werden. Dann kann sich die Haut in der Zwischenzeit regenerieren. Direkt nach der Mikroneedling-Sitzung sind die ersten Erfolge sicher. Bis das finale Resultat zu sehen ist, dauert es allerdings ein paar Wochen oder Monate. Immerhin muss sich das neue Kollagen, welches die Haut von innen strafft, erst noch bilden. Bei besonders hartnäckigem Narbengewebe sind bis zu zehn Sitzungen erforderlich.
Beim Mikroneedling mit dem Dermaroller werden die Zellen in den behandelten Arealen durch die feinen Nadelstiche des Dermarollers gereizt (heilende Mikroverletzungen). Dies sorgt für eine Freisetzung der natürlichen Wachstumsfaktoren des Körpers in der Haut. Diese anregende Wirkung auf das Gewebe macht sich in den folgenden Bereichen bemerkbar:
Da diese Hautbestandteile für die Glätte und Straffheit der Haut sowie für einen schönen Teint verantwortlich sind, reagiert das behandelte Gewebe entsprechend.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Haut im Anschluss an die Behandlung gerötet und leicht geschwollen sein wird. Dies klingt schnell wieder ab. Mitunter kommt es zum Blutergüssen. Das größte Risiko beim Mikroneedling besteht in der Infektionsgefahr. Diese kann durch einen professionellen Anwender weitestgehend gebannt werden. Damit eine Hyperpigmentierung der Haut vermieden werden kann, sollte in den ersten zwei Wochen ein ausreichender Sonnenschutz (Creme mit Lichtschutzfaktor 30 und höher) verwendet werden. Außerdem sind Besuche im Solarium oder in der Sauna in dieser Zeit zu meiden. Für Menschen, die zu wuchernden Narben neigen, ist das Mikroneedling nicht geeignet. Um mögliche Risiken zu vermeiden, wird eine Mikroneedling-Behandlung in folgenden Fällen auch nicht empfohlen:
Eine Mikroneedling Behandlung kostet je nach Umfang, Zahl der Sitzungen und Schwierigeit zwischen 90 und 475 Euro.
aktualisiert am 02.05.2017