Bei Dysgnathien handelt es sich um Zahnstellungsanomalien. Sie können angeboren oder erworben (z.B. durch Lutschen, durch Vitaminmangel oder durch lokale krankhafte Veränderungen (Entzündungen, Tumore, Zysten, Narbenbildung nach Operationen)) sein. Patienten mit einer Dysgnathie leiden an einem Missverhältnis der Größe und der Stellung von Ober- und Unterkiefer. Oft reichen kieferorthopädische Maßnahmen, die in der Kindheit bevorzugt durchgeführt werden, nicht aus, um dieses Missverhältnis zu korrigieren. Eine chirurgische Therapie ist notwendig.
Häufig treten Kiefergelenkschmerzen, Schwierigkeiten beim Kauen und bei der Nasenatmung auf. Die Symptomatik kann aber sehr unterschiedlich sein.
Eine der häufigsten Dysgnathien ist die sog. Progenie (vorstehendes Kinn). Das bedeutet, der Oberkiefer (das Mittelgesicht) ist unterentwickelt (hypoplastisch). Der Unterkiefer ist zu stark entwickelt und schließt vor dem Oberkiefer. Man spricht auch vom sog. Long-Face-Syndrom.
Abhängig von der Ursache (erblich oder erworben) erfolgt entweder eine operative Vorverlagerung des Oberkiefers oder eine Rückverlagerung des Unterkiefers unter Verwendung von Titan-Miniplatten.
Letzte Aktualisierung am 08.03.2022.