Grundsätzlich muss eine vorangegangene Brustvergrößerung beim Stillen des Babys kein Problem sein. Experten rieten bislang dazu, Brustkorrekturen erst nach abgeschlossener Familienplanung durchführen zu lassen. Frauen, die in sehr jungen Jahren eine Vergrößerung und chirurgische Korrektur ihrer Brust vornehmen lassen, stellen sich daher eine Reihe berechtigter Fragen:
Ausschlaggebend für das Stillen ist die richtige technische Ausführung der Brustkorrektur. Wurden beispielsweise die Einschnitte für den Einsatz des Implantates in der Nähe der Achselhöhle oder in der Unterbrustfalte gesetzt, befindet sich das Implantat hinter den Milchgängen. Wichtig ist, dass beim Eingriff weder die Milchgänge noch die dazugehörigen Nervenstränge beeinträchtigt oder verletzt wurden. Das Stillen sollte dann problemlos möglich sein.
Wird im Zuge der Brustvergrößerung und einer Formkorrektur, beispielsweise bei einer „Schlauchbrust“, die Brustwarze versetzt, durchtrennt der Chirurg dabei alle Nerven und Milchgänge – in diesen Fällen wird Stillen nicht mehr möglich sein. Eine junge Patientin sollte daher vor einem solchen Eingriff eingehend über diese Konsequenz informiert werden und sich darüber im Klaren sein, dass sie Babys nicht mehr mit der Brust füttern werden kann.
Die Narben der Brustkorrektur dehnen sich, wenn der Busen im Laufe der Schwangerschaft auf natürlichem Wege an Volumen zunimmt – das ist möglicherweise (aber nicht unbedingt) schmerzhaft.
Bewegliche Implantate erfordern etwas Übung und Geschick beim Anlegen des Kindes, sollten für sich genommen aber ebenfalls keine Probleme verursachen.
Die weibliche Brust verändert sich vor allem während der Schwangerschaft, weniger durch das Stillen selbst: Sie wird voller und schwerer. Das Gewebe verändert nach dem Abstillen erneut seine Struktur. Unter Umständen müssen anschließend die Implantate ersetzt oder neu positioniert werden, um die Figur wieder zu optimieren. In einem Rückbildungs-Zeitraum von bis zu drei Jahren wird das Gewebe der Milchdrüsen allerdings durch Fettzellen und Fettgewebe ersetzt. In den weitaus meisten Fällen stimmen nach dieser Rückbildungszeit die Proportionen wieder, eine erneute chirurgische Korrektur wird damit meist überflüssig.
Rückstände oder Bestandteile von Silikon oder von Soja-Implantaten in der Muttermilch sowie deren Absorption oder Ausscheidung konnten bislang nicht nachgewiesen werden, es wurde aber auch noch nicht allzu intensiv zu diesem Thema geforscht. Bei den modernen hochwertigen Implantaten sollte das Risiko jedoch zu vernachlässigen sein.
aktualisiert am 07.08.2015