Patienten fragen vor einer Schönheitsoperation immer nach den Narben: Werden sie stark sichtbar sein? Wie lang werden die Narben? Wo liegen sie? Die Sorge ist nachvollziehbar. Zum einen ist das Ziel der Schönheitsoperation auch ein ästhetisch gutes Ergebnis zu erreichen. Zum anderen soll man nicht sofort erkennen, dass der Patient bzw. die Patientin operiert wurde.
Die Plastische Chirurgie war schon immer bemüht, möglichst unauffällige Narben zu hinterlassen. Oder auffällige Narben durch eine Narbenentfernung zu korrigieren.
Bevor wir verstehen, wie Naben entstehen, müssen wir uns den Aufbau der Haut genauer anschauen.
Die Haut ist das größte Organ des Menschen und setzt sich von außen nach innen betrachtet aus folgenden Schichten zusammen:
Die Oberhaut unterteilt man in weitere fünf Schichten, darunter auch pigmenttragende Zellen, die für die Farbe der Haut verantwortlich sind. Zwischen den Zellen liegen Kollagenfasern, elastische Fasern und feine Kapillaren (winzige Blutgefäße). Während des Alterungsprozesses und auch bei der Vernarbung der Haut verringern sich kollagene und elastische Fasern. Auch der Wassergehalt nimmt ab.
Für die Narbenbildung (und auch für die operative Narbenentfernung) sind die Spannungslinien der Haut wichtig. Wenn sich eine Narbe in der Spannungslinie der Haut verläuft, bleibt sie in der Regel unauffällig. Verläuft die Narbe im rechten Winkel zur Spannungslinie, wird sie in der Regel sehr auffällig sein, weil die Zugkraft auf die Wundränder stärker ist. Jeder Chirurg versucht Narben in Richtung der Spannungslinie zu hinterlassen, damit diese später unauffällig heilen. Gerade in der Schönheitschirurgie wird zudem mit sehr dünnem Nahtmaterial gearbeitet und häufig intrakutan (in der Haut genäht), damit die Wundränder optimal aneinander liegen und so besser heilen.
In den ersten 1-2 Tagen nach dem Schnitt verkleben die Ränder. Zwischen dem 3. und 8. Tag nach dem Schnitt bilden sich Bindegewebsfasern. In den ersten sechs Monaten ist die Narbe noch derb, hart und gerötet. Dann wird die Narbe weicher, feiner und blasser (in den nächsten 6 Monaten). Unter anderem durch Narbenmassage und Druckverbände wird diese Entwicklung beschleunigt (siehe unten).
Manche Menschen reagieren mit sog. hypertrophen Narben. Das sind Narben, die besonders stark sichtbar und ausgeprägt sind. Sie sind wulstig und ragen über das Niveau der umgebenden Haut hinaus. Hypertrophe Narben können durch mangelnde Schonung der Wunde (und dadurch verstärkte Zugkräfte) entstehen. Besonders häufig sind Kinder und Jugendliche betroffen. Oft ist nachträglich eine zwei Operation zur Narbenentfernung notwendig.
Einige Menschen neigen dazu, Keloide zu bilden. Keloide sind Narbenwucherungen, die sich nicht auf die Wunde beschränken. Bei bekannter Neigung zu Keloiden sollte man von einer Schönheitsoperation absehen.
Es gibt mehrere Arten der Narbenentfernung bzw. Narbenbehandlung:
Letzte Aktualisierung am 05.06.2019.