Die Fettabsaugung oder Liposuktion liegt in der Statistik der Schönheitsoperationen je nach Geschlecht auf Platz Nummer drei beziehungsweise vier. Es gibt einen guten Grund, eine Fettabsaugung vornehmen zu lassen: Bestimmte Fett-Reservoire im Körper widersetzen sich jeglicher Diät und jeglichem noch so harten und gezielten Muskeltraining.
Wo und wie viele Fettpolster sich jeweils bilden, ist nicht nur von der Ernährung abhängig, sondern zum Teil Veranlagung oder hormonbedingt. Spätestens am Ende der Pubertät haben sich alle von der Vererbung „vorgesehenen“ Fettzellen entwickelt. Im ungünstigsten Falle beginnt nun die Ernährung zusammen mit einer bewegungsarmen Lebensweise die Körperform nachhaltig zu beeinträchtigen.
Frauen haben ihre „Problemzonen“ an den Oberschenkeln oder Oberarmen, am Gesäß oder den Hüften. Auch Cellulite ist dabei ein Thema: Ist das Unterhautfettgewebe nicht straff und fest genug, dehnt es sich. Das kann auch schlanke Frauen treffen. Nicht nur etwaiges Übergewicht, auch hormonelle Schwankungen gelten als Auslöser.
Die Fettläppchen in der Unterhaut sind durch Septen (Bindegewebsfasern), voneinander getrennt. Bei Männern ist dieses Geflecht von stützenden Fasern kreuz und quer in einem dichten Netz angeordnet. Frauen haben dünnere Bindegewebs-Septen, die allesamt senkrecht zur Hautoberfläche verlaufen. Sammelt sich nun mehr Fettgewebe in den genannten Körperregionen an, wird das Bindegewebe punktuell „ausgebeult“ – die typischen Dellen und Wellen der Cellulite entstehen.
Auch die typischen "Reithosen", Depots am Oberschenkel unterhalb der Pofalte, dazu das berüchtigte und schmerzhafte Lipödem mit Tendenz zum Lymphödem gehören zu den typischen Frauen-Problemen.
Männer kämpfen überwiegend mit Fett-Depots am Bauch und im Hüftbereich. Landläufig wird die Erscheinung „Schwimmreif“ genannt. Bei einigen Männern stellt sich die sogenannte Gynäkomastie ein, die Ausbildung eines Busens weiblicher Form.
All diese Erscheinungen empfinden viele Menschen an sich selbst als höchst unästhetisch. Wer große Mühe aufwendet, um durch Training und diszipliniertes Essen in Form zu kommen, ist oft enttäuscht, wenn sich der Erfolg nur teilweise einstellt. Eine Fettabsaugung ist in diesem Fall eine wirkungsvolle Methode, die leidigen Pölsterchen unter Kontrolle zu bringen. Dabei werden nicht nur Fett-Reservoire abgesaugt, auch die Zahl der von Natur aus vorhandenen Fettzellen wird entscheidend reduziert, was künftige Ansammlungen zumindest an den behandelten Stellen verhindert. Wohlgemerkt wird damit zwar auch die Körperkontur wesentlich verbessert und neu modelliert, einen nachhaltigen Gewichtsverlust jedoch kann die Liposuktion nicht erreichen.
Bei allen Techniken der Liposuktion geht es darum, Körperfettzellen aus dem Gewebe zu lösen und abzusaugen. Je nach eingesetzter Methode wird der Eingriff mit örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. Welche Technik sich jeweils empfiehlt, ist unter anderem abhängig von der betroffenen Körperregion und der Größe der Fett-Depots.
Eine erfolgreiche Liposuktion ist kein Freibrief: Auch künftig heißt es, Haut und Gewebe straff und über einen intakten, gesunden Stoffwechsel eine gute Figur mit wohldefinierter Muskulatur zu erhalten. Daher sollten Patienten weiterhin auf ausreichende Bewegung und vernünftige Ernährung achten. Allerdings fällt das „In-Form-bleiben“ nach einer Fettabsaugung leichter. Je zufriedenstellender das Ergebnis, desto positiver die Einstellung zum eigenen Körper und desto motivierter lässt sich eine gesunde Lebensweise durchhalten. Die Symptome des schmerzhaften Lipödems können mit einer Fettabsaugung für längere Zeitabschnitte wesentlich verbessert werden. Zu beachten ist, dass auch in medizinisch indizierten Fällen einer Liposuktion die Krankenkassen die Behandlungskosten zwischen 4000 und 5000 Euro in der Regel nicht übernehmen.
aktualisiert am 12.09.2019