Viele Patienten fragen sich, ob eine Liposuktion oder Fettabsaugung tatsächlich nachhaltig wirkt.
Nach vielen eingehenden Studien steht heute fest: Fettzellen bilden sich überwiegend während der Kindheit aus und ihre Zahl bleibt danach in der Regel annähernd konstant. Lediglich die Größe der Adipozyten, der Fettzellen, kann variieren. Doch allein diese Tatsache bedeutet für Erwachsene nach einer Liposuktion: Ohne vernünftige Ernährung und Bewegungsgewohnheiten können sich leidige Speckröllchen durchaus wieder ansetzen, denn vorhandene Fettzellen vergrößern sich munter, sobald die Bedingungen dafür günstig sind.
Eine weitere Entdeckung der neueren Forschung stimmt bedenklich. Neben den fertigen Adipozyten stehen im Körper noch höchst flexible Vorläuferzellen bereit – unter entsprechenden Voraussetzungen können sich aus diesen jederzeit neue Fettzellen bilden.
Alljährlich hoffen über 250.000 Patienten in Deutschland auf das Body Contouring, zu dem auch die Liposuktion gehört. Die Eingriffe sind vielfach auch von Erfolg gekrönt. Doch allzu oft tauchen die verhassten und überflüssigen Pölsterchen, hartnäckig wie zuvor, an völlig anderen Körperregionen wieder auf und das sogar oft innerhalb eines Jahres. Offenbar sind bislang undurchschaubare Mechanismen an diesem Phänomen beteiligt. Experten vermuten, dass der frühere Status Quo der Fettzellenmengen „gespeichert“ ist und der Organismus versucht, diesen Zustand möglichst wiederherzustellen.
Nicht umsonst sprechen seriöse Schönheitschirurgen von idealen Kandidaten für die Liposuktion. Diese sind eigentlich sportlich, schlank und gut in Form, lediglich genetisch bedingte ungünstige Fettzellenverteilungen sorgen dafür, dass die Körperkonturen vom Ideal abweichen.
Richtig ist, dass die Liposuktion keine Lösung für adipöse (stark übergewichtige) Menschen darstellt. Um das Körpergewicht deutlich zu reduzieren, müssten so große Mengen an Fettgewebe entfernt werden, dass dazu mehrere Durchgänge notwendig wären. Obendrein würden schwere Stoffwechsel-Störungen und weitere Komplikationen provoziert: Blutgefäße werden verletzt, Blut und Körperflüssigkeit gehen verloren, Gewebe wird beschädigt.
Lediglich bei sogenannten Fettverteilungs-Störungen und geschlechtsspezifischen Depots, die selbst hartem Training und Diät widerstehen, ist die Fettabsaugung ein Mittel der Wahl oder, vorsichtiger ausgedrückt, dient sie der Symptombekämpfung und der Unterstützung weiterer Maßnahmen.
aktualisiert am 16.08.2019