Plastische Operationen erfreuten sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Nun wurden bei der Frühjahrstagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen, kurz VDÄPC, die neuen Statistiken für das Jahr 2016 vorgestellt. Dabei fiel bei der Tagung vom 11. bis 13. Mai vor allem eines auf: Ästhetisch-Plastische Operationen sind weiterhin sehr gefragt und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Mit der Fettabsaugung als häufigste Operation stieg die generelle Anzahl an Schönheitsoperationen im letzten Jahr auf ein höheres Niveau als in den Jahren zuvor.
Seit vielen Jahren wird sich intensiv mit dem Thema Ästhetisch-Plastische Chirurgie auseinandergesetzt, nicht nur, weil mittlerweile die zahlreichen Vorurteile zu Schönheitsoperationen nach und nach abgeebbt sind, sondern weil viele Patienten die Vorteile einer Veränderung des Körpers kennengelernt haben. Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird jährlich eine Statistik veröffentlicht, die sich nach Patientenbefragungen in Deutschland richtet und Angaben zu durchgeführten Operationen mit einbezieht. Bei der Auswertung für das Jahr 2016 zeigt sich dabei vor allem eines: Schönheitsoperationen erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit und der Trend geht weiter nach oben. Im letzten Jahr wurden demnach fast 10 Prozent mehr ästhetisch-plastische Operationen durchgeführt. Dabei ist die Fettabsaugung mit mehr als 7000 Eingriffen der Spitzenreiter. Ebenfalls beliebt sind Brustvergrößerung und Straffung der Augenlider, aber auch intimchirurgische Eingriffe haben deutlich mehr an Beliebtheit dazugewonnen.
Was Frauen wollen, ist eine Frage, die vielen Männern Kopfzerbrechen bereitet. Zumindest im Bereich der ästhetisch-plastischen Operationen kann hier eine klare Aussage getroffen werden. Spitzenreiter der bei Frauen durchgeführten Operationen ist überraschenderweise im Jahr 2016 die Fettabsaugung. Während im Vorjahr noch die meisten Frauen dazu geneigt waren, die Brüste verkleinern oder vergrößern zu lassen, ging der Trend im letzten Jahr dazu über, die Bikinifigur zu optimieren. Mit 5847 Fettabsaugungen führt diese Operation die Top fünf der beliebtesten Schönheitsoperationen bei den Frauen an. Die Brustvergrößerung folgt dich darauf mit 5411 Eingriffen an weiblichen Patienten und bleibt damit immer noch eine beliebte ästhetisch-plastische Operation. Aufgefallen ist bei der Auswertung der Statistik, dass es auch Bruststraffungen bis auf den vierten Platz geschafft haben, während im Vorjahr deutlich weniger Patientinnen diesen Eingriff vornehmen ließen. Auf Platz drei rangiert die Oberlidstraffung, während es auch die Intimchirurgie bis unter die Top fünf der beliebtesten Operationen bei Frauen geschafft hat.
Im Vergleich zum Jahr 2015 konnte bei der neuen Statistik festgestellt werden, dass der Männeranteil unter den durchgeführten Schönheitsoperationen leicht angestiegen ist. Hier konnte ein Anstieg von einem Prozent auf etwa 13 Prozent verzeichnet werden. Auch hier rangiert die Fettabsaugung mit 1189 Eingriffen ganz oben. Dicht darauf folgt die Gynäkomastie, die die Entfernung der vergrößerten Brust bei Männern bezeichnet. Die letzten drei Plätze unter den Top fünf der am häufigsten bei Männern durchgeführten Schönheitsoperationen behandeln die Gesichtsgegend. Neben der Oberlidstraffung und Straffung des Unterlids hat sich hier auch die Nasenkorrektur durchgesetzt.
Die Medizin entwickelt sich immer weiter und verzeichnet Jahr für Jahr neue Erfolge. Einer davon war die Einführung der minimal-invasiven Eingriffe, deren Anzahl auch im letzten Jahr wieder angestiegen ist. So konnten etwa 20 Prozent mehr minimal-invasive Eingriffe von der Statistik abgelesen werden. Die Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie gründete sich auf den Ergebnissen von etwa 66 Prozent der Mitglieder, die an der Befragung teilgenommen haben. Anhand dieser Ergebnisse war es möglich, die Zahlen hochzurechnen und die im Mai veröffentlichte Statistik zu erstellen. Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) besteht aus Ästhetischen Chirurgen, die in Kliniken tätig sind oder Niederlassungen für den Bereich plastische und ästhetische Chirurgie betreiben. In die Statistiken werden weitere Zahlen mit aufgenommen, wie etwa das Durchschnittsalter und genauere Ergebnisse, welcher Eingriff in welchem Alter am häufigsten durchgeführt wird.
Im Jahr 2016 wurden etwa 20 Prozent mehr minimal-invasive Eingriffe im Gesicht vorgenommen. Damit zeigt sich nicht nur, dass diese Operationen sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, sondern auch, dass die Vorurteile zu Schönheitsoperationen immer weiter in den Hintergrund rücken. Heutzutage ist es kaum noch ein Skandal, mithilfe ästhetischer Behandlungen den naturgegebenen Altersanzeichen entgegenzuwirken. Daher ist es nicht verwunderlich, dass fast die Hälfte der minimal-invasiven Eingriffe mit Botulinum erfolgt, um kleine Fältchen zu beseitigen. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich die Behandlung mit Hyaluronsäure. Die meisten dieser Eingriffe werden an Frauen durchgeführt, allerdings ist auch die Männerquote von 6 Prozent auf 10 Prozent gestiegen.
aktualisiert am 19.05.2017