Eine operative Bruststraffung bringt Narben mit sich. Schönheitschirurgen sind bemüht, so wenig Schnitte wie möglich zu setzen. Häufig wird die Lejour-Methode – benannt nach der belgischen Chirurgin Madeleine Lejour – angewendet. Vielerorts ist diese Methode, die mit einem Schnitt weniger auskommt als die ursprüngliche Operation, bereits zum Standardverfahren geworden.
Bei der Lejour-Technik wird ein Schnitt um den Hof der Brustwarze gesetzt. Dieser wird dann senkrecht nach unten bis zur Brustumschlagfalte verlängert. Dadurch dass ein horizontaler Schnitt entfällt, spricht man auch von einem I-Schnitt oder einem Pilzschnitt. Anschließend entfernt der Chirurg überschüssiges Drüsen- und Fettgewebe sowie überflüssige Haut. Die Haut wird dann über den neu geformten Drüsenkörper gestrafft. Die Lejour-Technik zeichnet sich dadurch aus, dass die Haut mit einer speziellen Naht gerafft wird. Dabei wird das Brustgewebe nach oben geschoben und bekommt mehr Stand. Durch die Nahttechnik entsteht zunächst eine gekräuselte Narbenstruktur, die sich erst mit der natürlichen Hautschrumpfung glättet.
Die Haut, die sozusagen wie ein Vorhang plissiert wird, wellt sich zunächst und braucht Zeit, um sich zurückzubilden und zu schrumpfen. Durch die zusammengezogene Naht kann die Brust in der ersten Zeit kegelförmig aussehen. Mit fortschreitender Heilung senkt sich die Brust weiter ab. Die schöne Form der neuen Brust entsteht somit erst postoperativ während der Wundheilung. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis das endgültige Ergebnis der Bruststraffung sichtbar ist und die Narbe schön verheilt ist. Frauen, die sich für die Lejour-Technik entscheiden, sollten Geduld mitbringen.
Patientinnen sollten auch wissen, dass bei Anwendung der Lejour-Technik relativ oft eine Nachkorrektur erforderlich ist, um die Narbe zu reduzieren. Die Angaben der Häufigkeit schwanken zwischen zwanzig und fünfzig Prozent. Auch kommt es im unteren Bereich der Naht häufiger zu Wundheilungsstörungen als bei den anderen OP-Methoden.
Gut geeignet ist die Methode für Frauen mit mittelgroßen Brüsten, die eine hängende Form angenommen haben. Bei größeren Brüsten und dann, wenn die Haut bereits sehr überdehnt ist, wird man eher zum klassischen T-Schnitt raten.
Ob die Lejour-Methode in Frage kommt, hängt von der Ausgangssituation und den Wünschen der Patientin ab. Der Chirurg wird bei einer Voruntersuchung darüber entscheiden.
aktualisiert am 13.09.2019