Viele Frauen, die sich einer Bruststraffung (Mastopexie) unterziehen möchten, haben noch einen Kinderwunsch.
Normalerweise raten Fachärzte, eine Bruststraffung erst dann durchführen zu lassen, wenn die Kinderplanung abgeschlossen ist. Jede Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau. Oft sind das Veränderungen, die sich nach der Entbindung nicht mehr zurückbilden: Das Anschwellen der Brüste während der Schwangerschaft und das Abstillen danach kann dazu führen, dass die Brüste anschließend schlaffer sind und mehr hängen. Dieser Effekt kann auch dann eintreten, wenn die Brust vorher gestrafft wurde. Das heißt, eine Schwangerschaft kann die Ergebnisse einer Bruststraffung zunichte machen, sodass eine Nachstraffung erforderlich wird, um das ursprüngliche Ergebnis wieder zu erreichen.
Ein zweiter Grund, warum die Bruststraffung erst weit nach der Schwangerschaft durchgeführt werden sollte, ist die Stillfähigkeit. Die Frage, ob eine Frau nach einer Bruststraffung noch stillfähig ist, lässt sich nicht zweifelsfrei positiv beantworten.
Wird die Brustwarze bei der Operation nicht versetzt, ist die Stillfähigkeit nicht beeinträchtigt. Bei den meisten Frauen ist es möglich, die Brustwarzen an einem sogenannten Gewebestiel zu versetzen. Dadurch bleibt die Verbindung von der Drüse zur Brustwarze bestehen und die Stillfähigkeit bleibt erhalten. Wenn die Brüste stark hängen und verkleinert werden, müssen die Brustwarzen manchmal um zehn Zentimeter oder mehr versetzt werden. Dann werden die Brustwarzen frei transplantiert. Anschließend kann die Patientin nicht mehr stillen.
Die Angaben zur Stillunfähigkeit nach einer Bruststraffung schwanken zwischen zwanzig und vierzig Prozent. Jede Patientin sollte sich des Risikos bewusst sein, dass eine Mastopexie die Stillfähigkeit gefährdet. Allerdings ist zu bedenken, dass auch eine Mutter, die sich nie einer Brustoperation unterzogen hat, unter einer unzureichenden Milchzufuhr und einer eingeschränkten Stillfähigkeit leiden kann. Nicht immer lässt sich klar beantworten, warum die eine Frau stillen kann und die andere nicht.
Falls die Bruststraffung bereits erfolgt ist, kann ein Termin mit einer Stillberaterin Antwort auf viele Fragen geben. Stillberaterinnen gibt es in den meisten Städten Deutschlands.
aktualisiert am 18.02.2016