Akzeptanz Fremdkörper nach OP

Hallo zusammen. Ich denke seit ein paar Monaten über eine brustvergrösserung nach. Bin 37, 2. Kind ist 20 monate und meine brust erholt sich nicht mehr. Von gutem B bin ich jetzt bei leerem A.. Meine grössten bedenken sind, dass ich mich nacher nicht wohlfühlen könnte, weil mit dem implantat ja ein fremdkörper da ist. Dass ich das nicht als 'meinen körper' akzeptieren könnte und die OP bereue? Spürt man das implantat? Bin froh um offene erfahrungsberichte.

Hallo Betty,
ich glaube, das kommt ein wenig auf dich selbst an und ist Kopfsache. Als ich meinen Arzt damals danach gefragt habe, sagte er mir, das sei wie eine Blombe im Zahn. In den ersten paar Tagen spürt man die Implantate, dann gewöhnt man sich dran und nimmt sie nicht mehr wahr. Ich merke sie nur, wenn ich den Brustmuskel stark anspanne und sie sich dadurch bewegen (da sie unter dem Muskel liegen). Vom anfassen her ist es unterschiedlich. Wenn man genau hinfasst, kann man den Rand fühlen. Je nach Dicke des Gewebes manchmal auch ein paar Falten. Ansonsten finde ich und habe auch schon gesagt bekommen, es fühlt sich wie eine sehr straffe Brust an. Du solltest dich einfach mal beraten lassen. Es kommt ja drauf an, wo die Implantate liegen und für welche Festigkeitsstufe du dich entscheidest bzw welche für dich geeignet ist.
Hier haben aber auch schon mal Frauen geschrieben (sehr selten), dass sie ein dauerhaftes Fremdkörpergefühl haben und damit nicht leben können (deshalb das mit der Kopfsache).
Ein Tipp, den ich dir geben kann, ist: setz dich genau damit auseinander und lass dich gut beraten. Die OP solltest du nur durchführen lassen, wenn du ein gutes und positives Gefühl demgegenüber hast.

Ich möchte Dir weder zu- noch abraten zu einer Brustvergrößerung. Diesen langen Prozess des Wollens im Kopf solltest Du für Dich durchdenken. Von mir hier nur das Für und Wider zu einer BV:
Was ist, wenn es schief gegangen ist? Frau hat sich soviel erhofft und dann entspricht das Ergebnis so überhaupt nicht den Erwartungen.
Bevor man ernüchert und nach der Ausgabe von vielen Tausend EURO enttäuscht aufwacht, sollte man sich zuerst einmal auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen.
Bevor man sich zu einem Eingriff entscheidet, sollte man sich mehrere Meinungen einholen. Auch wenn man danach verunsichert ist, sollte man sich dann eher noch eine Meinung einholen!
Die Auswahl des Plastischen Chirurgen: Versucht einen der ausgeuchte PC/Operateur zu überreden, sollten die Warnglocken klingen. Können Referenzfotos von ähnlich gelagerten Fällen gezeigt werden? Dies ist besonders wichtig, da gegebene Verhältnisse wie Knochenbau, Muskulatur oder Hautbeschaffenheit den Wunschvorstellungen natürliche Grenzen setzen. Jeder Mensch ist irgendwie anders und macht sein persönliches Behandlungskonzept erforderlich.
Wie häufig werden diese Operationen durchgeführt bei dem Operateur? Werden bewußt Komplikationsmöglichkeiten aufgezeigt? Wird die beste, narbenschonenste Technik angewendet? Gerade bei der Verwendung von Fremdmaterialien ist die Beratung über verschiedene Materialien enorm wichtig. Rät der Operateur vielleicht sogar vom Eingriff ab ??? All dies ist im Vorfeld gründlichst abzuklären.
Der Alltag: Man wundert sich immer wieder in der täglichen Praxis wozu sich Menschen, angelockt durch teure Werbung (hier versagt leider allzu häufig der Gesetzgeber) "überreden" lassen. Sie sind , wenn das versprochene nicht eingetreten ist, um so enttäuschter. Viel schlimmer ist es natürlich dann, wenn das Ergebnis schlimmer aussieht als der Anfangszustand.

Meine Brötchen kaufe ich in der Regel beim Bäcker und nicht beim Metzger, mein Dach lasse ich vom Zimmermann erstellen und nicht vom Installateur.

Trotzdem tummeln sich auf der anderen Seite immer mehr Anbieter, die mit zweifelhafter Ausbildung glauben an diesem sehr lukrativ erscheinenden Markt teilnehmen zu können. Bekanntermaßen ist der Begriff Schönheitschirurgie nicht geschützt. Jeder Arzt kann mit Einwilligung des Patienten Operationen vornehmen, die der Verschönerung dienen sollen. Bei Mißerfolgen werden sie oft durch die Scham und die Angst vor dem öffentlichen Eingeständnis der Betroffenen vor rechtlichen Ansprüchen geschützt. Du solltest Dir Deinen Arzt jedenfalls genauestens ansehen und von ihm und seinen Fähigkeiten überzeugt sein.

Das Thema Fremdkörper wird dann nicht mehr für Dich existieren, wenn Du Dich genau mit der BV beschäftigt hast. Entweder man möchte es von Herzen oder man lehnt es für sich konsequent ab. Im Normalfall merkt man die Implantate nicht, wenn alles gut gemacht ist. Sie werden zum Teil Deines Körpers werden. Ich wünsche Dir für Deine Überlegungen alles alles Gute. VG