das freut mich dass ich etwas zu dem Thema beitragen kann.
Leider ist in dieser Hinsicht unsere Gesellschaft doch sehr oberflächlich, zwar geben viele vor tollerant zu sein, im näheren Gespräch merkt man aber dass dass was vorgegeben wird nicht unbedingt der Realität entspricht.
Da gibt es Leute die ein "anders sein" einer Person, gerne als nicht schön definieren, wahrscheinlich um nicht auf eigene Mängel sehen zu müssen , sich davon abzulenken oder sich nicht zugestehen zu wollen dass man bestimmtes an sich nicht mit Liebe annehmen kann. Indem sie andere in Ihrer Wertigkeit reduzieren empfinden sich sich selbst als stark, dominant und wertvoller. Opfer werden dann schnell die "andersartigen" wie die Molligen ( die man als fett betietelt) die ganz schlanken (die man als dürr betietelt); diejenigen mit Reiterhosen, vollem Hintern, sehr kleiner oder grosser Brust. Menschen mit Selbstzweifel haben da das Nachsehen. Passt man nicht auf,straht man unbewusst seine "Schwäche" aus, die einem selbt-empfundenen-Makel entwächst. Wird die Angreifbarkeit erkannt, so findet man sich als Opfer wieder. Der "Angreifer" findet darin Gesrächsstoff und empfindet Wertigkeit, besonders wenn er Rückmeldung erfährt dass er mit seiner Behauptung richtig liegt. Wahrscheinlich ist es eine Frage des Characters oder der Erfahrungen die man so in seinem Leben macht, wie man letztendlich mit Dingen umgeht die einem an einen selbt nicht gefallen, ob man letztendlich Opfer oder Täter ist. In beiden Rollen kann man innerlich jedoch ganz "schwach" sein oder sich unvollkommen fühlen.
Ich hatte eine Zeit wo ich sogar in mein Tagebuch geschrieben habe, dass ich mich jetzt sogar so mag und akzeptiere wie ich bin und zwar incl. kleiner Brust. Als ich allerdings dahinter kam dass mein damaliger Freund immernoch hinter meiner vollbusigen Freundin her war (immernoch nach fast 4 Jahrenwo wir schon zusammen waren) und ich nach der Trennung durch die anstehende Prüfung fiel war natürlich auch der Selbsthass wieder präsent. Dem folgte eine von Gewalt gepräte Beziehung meines Partners gegen mich mit den 2 Kindern. Nach der Trennung musste ich feststellen dass mein "Marktwert" durch die Kinder extrem beim männlichen Geschlecht gesunken war. Ich dachte dass ich ohne ein perfektes Erscheinungsbild keine Aussicht mehr auf einen Partner und einem Familienleben haben könnte. Als Lösung folgte die BV - die dadurch erhoffte Liebe zu erfahren, angenommen zu werden , geliebt zu werden. Kurioserweise nicht die Lösung auf Dauer denn dass Gefühl "nicht geliebt und nicht angenommen" zu werden ändert sich lediglich in "ich werde nicht so geliebt und angenommen wie ich bin". Eine Lösung für den "Selbthass" kann eine BV also nicht sein.
Vielleicht kann meine erweiterte Schilderung Ihnen noch zu etwas Material verhelfen. :-)