Das Portal der Schönheit hat mit Dr. Juan Maria Garcia über die Methode des Fettabsaugens gesprochen. Dr. Garcia ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und bietet unter anderem die Fettabsaugung in seiner Münchener Privatpraxis an.
Herr Dr. Garcia, was genau kann man sich unter einer Fettabsaugung vorstellen?
Dr. Garcia: Bei einer Fettabsaugung, medizinisch auch Liposuktion bezeichnet, werden gezielt Fettzellen aus dem Körper abgesaugt. Der Eingriff wird sehr häufig angewendet und von nahezu allen seriösen ästhetischen Chirurgen angeboten. Die Fettabsaugung bietet eine gute Möglichkeit, unliebsame Fettpolster dauerhaft loszuwerden.
Und wie funktioniert die Fettabsaugung genau?
Dr. Garcia: Vor der Operation werden die abzusaugenden Areale im Stehen genau markiert und angezeichnet. Im OP wird dann, über kleine Stiche in der Haut, eine Lösung mit Medikamenten in das Fettgewebe eingespritzt die das Fettgewebe auflockert. Anschließend erfolgt die Absaugung über die gleichen Einstiche mittels feiner Sonden.
Gibt es verschiedene Arten der Fettabsaugung?
Dr. Garcia: Ja, es gibt im wesentlichen drei etablierte Techniken der Fettabsaugung. Allen gemein ist die vorherige Auflockerung des Fettgewebes mittel der sogenannten Tumeszens-Lösung. Dabei wird, wie oben bereits erwähnt, eine Flüssigkeit, in das Fettgewebe gespritzt. Diese Flüssigkeit besteht aus Wasser, der kleine Mengen eines gefäßverengenden Mittels und ein örtliches Betäubungsmittels beigemengt sind. Die Tumeszenzlösung wird in der Regel in der Menge in das Gewebe injiziert, in der später auch das Fettgewebe abgesaugt werden soll.
Durch die Injektion der Tumeszenzlösung lockert sich das Fettgewebe auf und kann leichter abgesaugt werden. Als goldener Standard gilt heute die sogenannte power-assistierte Fettabsaugung. Das ist eine fein vibrierende Absaugkanüle die das Fett leichter aus dem Gewebe löst und dabei auch noch schonender mit dem umgebenden Gewebe umgeht.
Weitere Hilfstechniken sind die wasserstrahl-assistierte Fettabsaugung (WAL) oder auch ultraschall-assistierte Fettabsaugung. Bei der Wasserstrahl-assistierten Fettabsaugung werden die Fettzellen zusätzlich mit einem Wasserstrahl aus dem Gewebe gelöst. Der große technische Aufwand bringt meines Erachtens aber keinen wirklichen Vorteil für das Ergebnis.
Welche Risiken und Nebenwirkungen bestehen bei der Fettabsaugung?
Dr. Garcia: Prinzipiell ist das Risikoprofil der Fettabsaugung sehr gering. Vorausgesetzt es wird von erfahrenen Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt.
Wie bei allen Operationen besteht das allgemeine Risiko von Entzündungen was ich selber aber bisher in über 20 Jahren Plastischer Chirurgie bei Fettabsaugungen noch nicht erlebt habe. Vorübergehend haben wir natürlich Schwellungen und auch Blutergüsse, die aber wieder zurückgehen. Letztlich bleiben feine, kaum sichtbare Punktnarben zurück.
Bei unsachgemäßer Fettabsaugung, egal mit welcher Technik, kann es auch zur Dellenbildung kommen. Daher ist es im Vorfeld wichtig sich gut über den behandelnden Arzt zu informieren. Er sollte Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sein und bereits mehrere Jahre Erfahrung mit der Fettabsaugung vorweisen können.
Für wen ist die Fettabsaugung geeignet?
Dr. Garcia: Die Fettabsaugung ist für Patienten geeignet, die hartnäckige Fettpolster loswerden möchten, die sie trotz einer Diät und Sport nicht in den Griff bekommen.
Die Fettabsaugung ist nicht dazu geeignet Gewicht zu verlieren.Sie dient vielmehr dazu, den Körper besser zu konturieren und bestehende Proportionen zu harmonisieren.
Die Verteilung der Fettzellen im Körper ist genetisch festgelegt und die eisernen Reserven greift der Körper nur im Notfall an. Sie werden daher auch immer gleich wieder aufgefüllt. So bilden sich die klassisch, störenden Fettpolster, denen auch mit Sport und einer Diät nur schwer beizukommen ist. Für die Entfernung dieser Fettpolster ist die Fettabsaugung gut geeignet.
Auch für die Gewichtsreduktion bei starkem Übergewicht ist sie absolut ungeeignet.
Zu erwähnnen ist noch das Lipödem. Das ist eine Erkrankung des Fettgewebes bei der die Betroffenen insbesondere an den Beinen und Armen stark zunehmen und weder mit Ernährung noch mit sportlichen Aktivitäten dagegen tun können. Die Erkrankung nimmt im Laufe des weiteren Lebens immer weiter zu. Hier ist die Fettabsaugung tatsächlich die einzig hilfreiche Methode um dauerhaft Linderung zu schaffen und die Erkrankung zu stoppen.
Ist für die Behandlung eine Narkose notwendig?
Dr. Garcia: Das kommt darauf an, in welchem Umfang das Fett abgesaugt wird. Dabei ist sowohl die Fettmenge als auch die Größe des betreffenden Körperareals maßgeblich. Bei sehr kleinen Arealen kann eine örtliche Betäubung erfolgen. Bei allen anderen empfihelt sich eine schonende Narkose. Trotzdem kann der Eingriff meist ambulant erfolgen.
Was müssen die Patienten nach der Fettabsaugung bedenken?
Dr. Garcia: In den ersten Tagen kommt es zu leichten Schmerzen, die mit denen eines starken Muskelkaters vergleichbar sind und mit Ibuprofen gut erträglich sind. Drei bis fünf Tage Urlaub sind, je nach Tätigkeit, oft angebracht um auch in Ruhe die behandelten Areale kühlen zu können.
Nach der Behandlung muss für etwa sechs Wochen ein spezielles Kompressionsmieder getragen werden. Die Patienten sollten für zwei Wochen auf Sport verzichten.
Die Haut sollte nach der Fettabsaugung regelmäßig eingecremt werden, damit sie sich der neuen Körperkontur gut anpasst.
Ist das Ergebnis der Fettabsaugung zeitlich begrenzt?
Dr. Garcia: Ja und Nein. Da die Anzahl der Fettzellen genetisch fixiert ist, wachsen die entfernten Fettzellen nicht mehr nach. In den verbleibenden Fettzellen kann sich jedoch weiter Fett ansammeln, wenn die Patienten nicht durch Sport und eine gesunde Ernährung auf das Gewicht achten.
Herr Dr. Garcia, wir danken Ihnen für das Gespräch. Weitere Informationen finden Sie unter:
Plastische und Ästhetische Chirurgie
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